Bei einem Anschlag auf einen Wettbewerb von Mohammed-Karikaturen in Texas sind die beiden Angreifer erschossen worden. Nun hat sich die Terrormiliz IS zu der Attacke bekannt. Foto: EPA

Am Wochenende hatten zwei Männer einen Anschlag auf einen Wettbewerb von Mohammed-Karikaturen im US-Bundesstaat Texas verübt. Nun hat sich die Terrormiliz Islamischer Staat zu der Attacke, bei der die beiden Angreifer getötet wurden, bekannt.

Dallas/Bagdad - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag auf einen Wettbewerb von Mohammed-Karikaturen im US-Bundesstaat Texas bekannt - und droht mit weiteren schweren Attacken. Zwei „Soldaten“ des IS hätten die Ausstellung angegriffen, erklärten die Extremisten über ihren Radiosender „Al-Bajan“. Weiter hieß es: „Was kommt, wird ausgetüftelter und bitterer sein.“ Die ausgestellten Zeichnungen hätten den Propheten Mohammed verunglimpft, hieß es zur Begründung.

US-Medien meinten am Dienstag, falls die Behauptung zutreffe, handele es sich um den ersten IS-Anschlag auf amerikanischen Boden. Dagegen sprachen US-Behörden bisher offiziell nicht von einem Terroranschlag. Einer der beiden Täter - ein zum Islam konvertierter Amerikaner - war nach Angaben der „New York Times“ erst kürzlich erneut ins Visier der Bundespolizei FBI geraten - weil er Informationen über den IS in soziale Netzwerke gestellt habe.

Die beiden schwer bewaffneten Attentäter waren nach Angaben der Behörden bei dem Anschlag am Sonntag von der Polizei erschossen worden, nachdem sie selbst das Feuer eröffnet hatten. Auf der Veranstaltung sprach auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders. Zu dem Mohammed-Karikaturenwettbewerb hatte die als extrem rechts und islamfeindlich geltende New Yorker American Freedom Defense Initiative eingeladen.

Der IS hatte dem Westen mehrfach mit Anschlägen gedroht

„Wir wussten, dass das kommen würde“, sagte der republikanische Abgeordnete Steve King. Ziel der Dschihadisten sei es, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu untergraben und islamisches Schariagesetz in den USA einzuführen.

Der IS hatte dem Westen mehrfach mit Anschlägen gedroht. Im März bekannten sich die Extremisten zum dem Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis mit mehr als 20 Toten. Auch einer der Attentäter, die in Paris die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ überfallen hatten, stand in Verbindung mit dem IS. Die Terrormiliz beherrscht weite Gebiete in Syrien und im Irak, die USA und Verbündeten bombardieren sie seit Monaten.

Zugleich stellten US-Medien die Frage, ob derartige Veranstaltungen nicht eine Provokation gegenüber Muslimen seien. Die „New York Times“ sprach von „Spannungen zwischen der vom Westen befürworteten freien Meinungsäußerung und dem Beharren vieler Muslime, dass die Darstellung des Propheten Mohammed ein Sakrileg ist“. Ein Sprecher von Präsident Barack Obama betonte, es gebe keine Rechtfertigung für derartige Gewalttaten.

Bei den beiden Attentätern handele es sich nach Angaben der Zeitung um 30 und 34 Jahre alte Muslime aus Phoenix in Arizona, die dort im selben Appartementkomplex gelebt hätten. Sie hätten dort auch in derselben Moschee gebetet.