Tim von Tim und Struppi, Lucky Luke und ein Schlumpf stehen mit gesenkten Köpfen zusammen. Die sonst so lustigen Comic-Helden hat Yves Rodier in einer Zeichnung zusammengebracht. Belgien ist für seine Comics bekannt. Foto: Screenshot

Wie reagieren auf den Terror? Was tun, wenn das Schlimmste geschehen ist? Die Karikaturisten in Belgien und anderen Ländern, die nach den verheerenden Anschlägen zum Stift gegriffen haben, zeigen Trauer, Trotz und Humor. Eine Auswahl.

Brüssel - Wie reagieren auf den Terror? Was tun, wenn das Schlimmste geschehen ist? Die Brüsseler wollen sich nicht unterkriegen lassen, das belegen Blumen, Kerzen und Solidaritätsbotschaften an der Börse, die zum zentralen Gedenkort geworden ist. Trauer, Trotz und Humor zeigen auch die Karikaturisten in Belgien und anderen Ländern, die nach den verheerenden Anschlägen zum Stift gegriffen haben. Eine Auswahl:

„Je suis Charlie“ wurde zum Motto der Solidarität nach dem Terroranschlag auf das französisches Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ im Januar 2015. Als die erneute Terrorserie im November Paris trifft, wurde es abgewandelt, („Je suis Paris“, „Ich bin Paris“) ebenso als in Ankara mehr als hundert Menschen bei einem Anschlag starben. Der Zeichner Besse hat Gott eine „furchtbare Liste“ in die Hand gegeben. Charlie, Beirut, Paris sind durchgestrichen. Am Ende ergibt die Liste „Ich bin tot“ („Je suis mort“).

Tim von Tim und Struppi, Lucky Luke und ein Schlumpf stehen mit gesenkten Köpfen zusammen. Die sonst so lustigen Comic-Helden hat Yves Rodier in einer Zeichnung zusammengebracht. Belgien ist für seine Comics bekannt.

Eine ältere Dame sitzt strickend auf einer Parkbank, neben ihr ein junger Mann mit Baseball-Kappe, im Vordergrund spielen zwei Kinder, Tauben picken auf dem Boden. „Wann sprengen Sie sich in die Luft“, fragt die Frau den Mann, der einen Sprengstoffgürtel trägt, beiläufig. „Kann ich Ihnen nicht sagen“, antwortet er. „Verstehe ich“, gibt die Frau zurück. Betitelt ist die Zeichnung des bekannten belgischen Karikaturisten Pierre Kroll mit den Worten „Damit leben lernen...“.

 

Dessin paru dans le CinéTéléRevue d'hier.

Posted by Pierre Kroll on  Freitag, 25. März 2016

Das Manneken Pis in der Brüsseler Innenstadt ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der belgischen Hauptstadt. Auch auf Zeichnungen nach den Anschlägen spielt die kleine Bronzefigur immer wieder eine Rolle. Die Schweizer Zeitung „La Tribune de Genève“ ließ der Brunnenfigur, die eigentlich unbeschwert pinkelt, am Tag danach aus beiden Augen Tränenströme spritzen.


„Le Chat“, die Katze, von Philippe Geluck ist in Belgien nicht nur in der Zeitung zu finden, sie ziert selbst Schokodosen. Meist blickt das rundliche Tier mit Schlips, Jackett und großer Nase den Betrachter direkt an, während es die Ereignisse des Tages kommentiert. „Was diese Deppen, die ihre Religion mit Gewalt durchsetzen wollen, nicht verstehen, ist: Wenn Gott wirklich existierte, hätte er ihnen niemals erlaubt, so bescheuert zu sein.“