Flickwerk in Stetten Foto: Krämer

Die kaputten Straßen in Stetten (Leinfelden-Echterdingen) bedeuten Lärm für Anwohner. Deshalb wird dort aktuell saniert – doch auch das nervt manche.

Stetten - Schlaglöcher in der Straße, Risse im Asphalt und Gullydeckel, die nicht mehr auf dem Niveau der Fahrbahn sind. Die Fahrt durch Stetten nervt Autofahrer genauso wie die Anwohner. Sie leiden unter dem Extra-Lärm, wenn Fahrzeuge womöglich mit Ladung durch den Ort holpern. Um zumindest die Geräuschkulisse ein wenig zu vermindern, gilt seit geraumer Zeit Tempo 40.

2015 wurde begonnen, die marode Straße stückweise zu sanieren: an den Ortseingängen Richtung Echterdingen und Plattenhardt sowie im Bereich der Einmündung Sielminger Straße. Nun ist der nächste Abschnitt dran. „Eigentlich war vorgesehen, den wesentlich kürzeren und damit kostengünstigeren Abschnitt zwischen dem Hotel Alber und der Haldenstraße zu sanieren“, sagte Andreas Waibel vom Amt für Umwelt, Grünflächen und Tiefbau am Dienstag im Technischen Ausschuss. Da neben dem Hotel Alber bereits gebaut werde, hat die Stadtverwaltung die Pläne umgeschmissen, um die Fertigstellung der neuen Privathäuser nicht zu verzögern. Nun soll der 190 Meter lange Abschnitt von der Haltestelle Holderweg bis zum – bereits erneuerten – Abschnitt am Bushalt an der Sielminger Straße saniert werden. Die Versorger nutzen die Chance und werden Gas- und Wasserleitungen austauschen, Erdkabel für die Stromversorgung verlegen und den Kanal teils erneuern. Die Kosten für die Sanierung dieses Abschnitts werden auf rund 700 000 Euro geschätzt.

Man wolle versuchen, die Arbeiten zu verkürzen

Baubeginn soll – wenn der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung Mitte Februar zustimmt – nach Worten Waibels Ende April sein. Und das bedeutet für die Stettener, dass die Hauptstraße in diesem Abschnitt für vermutlich sieben Monate komplett gesperrt wird. „Es gibt keine andere Möglichkeit, da Leitungen erneuert werden, diese jedoch zum Teil in der Mitte der Straße verlaufen und bis zu zwei Meter tief gegraben werden muss“, so der stellvertretende Amtsleiter. Falls es Möglichkeiten gibt, die Bauphase zum Beispiel durch Samstagsarbeit zu verkürzen, würden diese genutzt. Die Umleitung wird während der Bauphase über die Weidacher Steige und die Haldenstraße erfolgen.

Die Stadt war nach Worten Waibels bereits im Herbst auf Einzelhändler und Betriebe zugegangen und hatte diese über die Straßensanierung informiert. „Dabei ist auch der Wunsch aufgekommen, erst nach Ostern zu beginnen und vor Weihnachten fertig zu werden, um das Geschäft vor den Feiertagen nicht zu beeinträchtigen“, so Waibel. Dem sei man nachgekommen. Mitte dieser Woche hat sich zudem eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Fraktionen, der Stadtverwaltung, den Planern und den Versorgern getroffen, um über den Ablauf der Baumaßnahme zu diskutieren. Das Dilemma für die Stadtverwaltung: „Erst wurde über den schlechten Zustand der Straße geklagt und nun über die Sanierung“, so die Baubürgermeisterin Eva Noller. Aber da müsse man nun durch.