Bundeskanzler Olaf Scholz will beim Treffen mit Präsident Recep Tayyip Erdogan die Türkei enger an den Westen binden.
Besuche deutscher Spitzenpolitiker in der Türkei waren in den vergangenen Jahren meistens Missionen zur Krisenbewältigung. Deutsche Kritik am Demokratieabbau in Ankara und an der Ukraine- und Israel-Politik von Präsident Recep Tayyip Erdogan auf der einen und türkische Beschwerden über die Berliner Visumspolitik auf der anderen Seite standen im Mittelpunkt. Das Gespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz mit Erdogan an diesem Samstag in Istanbul steht unter anderen Vorzeichen: Beide Seiten wollen die Zusammenarbeit vertiefen. Die Bundesregierung hat ihre Türkei-kritische Haltung geändert, auch wegen der türkischen Bewerbung um Mitgliedschaft in der Staatengemeinschaft Brics von China und Russland. Beobachter sprechen von einem „Neustart“ in den deutsch-türkischen Beziehungen.