Nicolas Fink aus Esslingen will wieder in den Landtag. Foto: /Tom Weller

Der SPD-Kreisvorstand im Kreis Esslingen schlägt Nicolas Fink als Kandidat für die Landtagswahl 2021 vor. Mit im Boot ist die Newcomerin Ann-Christin Kreyer.

Esslingen - Die Kandidaten für die Landtagswahl im Wahlkreis Esslingen stehen in den großen Parteien so gut wie fest: Der SPD-Kreisvorstand hat am Freitag den Landtagsabgeordneten Nicolas Fink (43) vorgeschlagen, der im Januar 2019 in der laufenden Legislaturperiode für Wolfgang Drexler nachgerückt war. Ihm zur Seite steht als Ersatzkandidatin die Newcomerin Ann-Christin Kreyer (25) aus Ostfildern. Für die CDU hatte bereits im Januar der Landtagsabgeordnete Andreas Deuschle (41) erklärt, antreten zu wollen. Andrea Lindlohr (35) wurde von ihrer Partei bereits nominiert. Die Nominierungen bei SPD und CDU stehen noch aus.

Fink strich bei seiner Vorstellung seine Kompetenz in kommunalen Angelegenheiten heraus. Die kann er insofern vorweisen, als er SPD-Fraktionschef im Esslinger Gemeinderat ist und außerdem dem Kreistag angehört.

Nicolas Fink war zwölf Jahre lang Bürgermeister in Aichwald und galt dort als bürgernah. Außerhalb der Sprechzeiten erfuhren Anrufer Finks Handynummer auf dem Anrufbeantworter – und nutzten dies auch an Wochenenden, etwa wenn sie ohne Pass am Flughafen standen und Hilfe bei der Reise in den Urlaub benötigten. Im vorigen Jahr rückte Fink als Ersatzkandidat für Wolfgang Drexler in den Landtag und trat somit die Nachfolge des Mannes an, der in der SPD den informellen Titel „Urgestein“ trägt. Im Landtag ist Fink Mitglied in den Ausschüssen Europa und Internationales sowie Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.

Er gehe mit „unerschütterlichem Optimismus“ in den Wahlkampf, sagte Fink. Den wird er auch benötigen: Seine Wahl wird „kein Selbstläufer“, wie der Politiker selbst sagt. Die SPD befindet sich bundesweit in einem Dauertief. Auch in Baden-Württemberg liegt sie in Umfragen knapp hinter dem Wahlergebnis vom 2011.

Esslingen gehört allerdings zu den Städten im Land, in denen die SPD traditionell überdurchschnittlich abschneidet. Dennoch gehe es buchstäblich um jede einzelne Stimme, um den Einzug in den Landtag zu schaffen, erklärt Fink. Er werde von einem starken Team unterstützt, in das er die Ersatzkandidatin Kreyer ausdrücklich einschließt.

Kreyer ist auf Landesebene noch nicht in Erscheinung getreten und kann als Newcomerin beschrieben werden. Sie kommt aus Ostfildern, wo sie Mitglied im Vorstand der örtlichen SPD ist. Sie hat soeben ihren Master in Volkswirtschaft abgeschlossen und war bei den Jusos und in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. Digitalisierung, Wirtschaftspolitik und Bildung seien ihre Interessenschwerpunkte, sagt sie. Sie könne sich gut vorstellen, langfristig in die Politik zu gehen, grundsätzlich gehe es ihr aber darum, etwas für die Gesellschaft zu bewegen.