In Kandel kommt es zu einem Großauflauf von Demonstranten. Foto: dpa

Der Tod einer 15-Jährigen hat in Kandel zu großen Demonstrationen geführt. Die eine Seite schlug rechtspopulistische Töne an. Andere wehrten sich dagegen.

Kandel - Rund zwei Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 15-jährigen Mädchens im pfälzischen Kandel sind am Samstag mehrere Demonstrationen durch die kleine Stadt gezogen. Die Initiative „Kandel ist überall“ schlägt rechtspopulistische Töne an und wendet sich gegen „illegale Massenmigration“. Dagegen demonstrierte wiederum das Bündnis „Wir sind Kandel“. Zum Auftakt der Proteste am Nachmittag blieb der Polizei zufolge zunächst alles friedlich. Die Einsatzkräfte zählten nach dem Beginn der Demonstrationszüge insgesamt rund 1500 Teilnehmer - erwarteten aber noch deutlich mehr.

Zu der Kundgebung von „Kandel ist überall“ hatten unter anderem AfD-Vertreter aufgerufen. Zu dem Bündnis „Wir sind Kandel“ zählen Gewerkschaften, Parteien und Kirchengemeinden. Die Polizei war mit Hunderten Beamten im Einsatz, um im Notfall Auseinandersetzungen zu verhindern.

Anlass für die Kundgebungen ist der Fall einer 15-Jährigen, die den Ermittlungen zufolge Ende Dezember in einem Drogeriemarkt von einem jungen Flüchtling, ihrem Ex-Freund, erstochen worden war.