Sogenannte Kampfhunde erhalten ihre Aggressivität durch eine entsprechende Erziehung durch dne Menschen. Foto: dpa

Gegen Beißattacken von gefährlichen Hunden gibt es nur ein wirksames Mittel: Strengere Kontrollen und mehr Eignungstests der Besitzer, meint unser Kommentator.

Stuttgart - Immer wenn ein „Kampfhund“ zubeißt, gibt es den gleichen öffentlichen Reflex: Der Hund war schuld, weil er einer beißwütigen und bösartigen gefährlichen Spezies angehört. Falsch! Nicht der Staffordshire-, Pittbull- oder Bullterrier ist der Übeltäter, sondern der Mensch, der die Leine führt. Hunde sind nur dann gefährlich, wenn ihr Besitzer sie falsch oder gar nicht erzieht und kontrolliert. Aus gutmütigen Vierbeinern können zähnefletschende Monster werden, wenn sie drangsaliert, geschlagen oder eingepfercht werden.

Strengere Kontrollen

Ob es sich um eine Rasse einer Kampfhundeliste handelt oder nicht, ist zweitrangig. Mit einem aggressiven Schäferhund, Dobermann oder Rottweiler ist genauso wenig zu spaßen wie mit einem „Kampfhund“. Bullterrier etwa gelten als klassische Familienhunde – zuverlässig und liebevoll besonders zu Kindern. Wenn der Besitzer aber überfordert und desinteressiert ist oder sich selbst überschätzt – weil er den Hund wie eine getunte PS-Schleuder als Statussymbol ansieht –, kann aus dem treuen Tier ein böser Beißer werden.

Um Vorfälle wie in Hannover zu verhindern, sind strengere Kontrollen nötig – von Hund und Mensch. Nur so lässt sich prüfen und testen, wie verantwortungsvoll und kompetent Frauchen und Herrchen im Umgang mit ihrem Vierbeiner sind.