Der Vorsitzende des Vereinsbeirats, Wolf-Dietrich Erhard, und Präsident Claus Vogt. (v.li.) Foto: Baumann

Claus Vogt, Thomas Hitzlsperger, Volker Zeh – oder doch ganz andere? Der Vereinsbeirat des VfB Stuttgart lässt über einen Personaldienstleister nach neuen Präsidentschaftskandidaten suchen.

Stuttgart - Der Machtkampf hält den VfB Stuttgart weiter in Atem – und damit auch den Vereinsbeirat, der in der Frage der Präsidentschaftskandidaten das Zünglein an der Waage spielt. Am Montag erklärte das Gremium, sich mit der Auswahl der Kandidaten weiter Zeit lassen zu wollen. In einem Schreiben des Vorsitzenden Wolf-Dietrich Erhard heißt es: „Es werden keine finalen Entscheidungen vor dem Abschluss der Untersuchungen zu den Datenschutzvorwürfen und der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse getroffen und kommuniziert.“

Lesen Sie hier: So sieht Sven Mislintat seine Zukunft beim VfB

In der vergangenen Woche wurden die ersten Gespräche mit Claus Vogt, Thomas Hitzlsperger und dem dritten Kandidaten Volker Zeh geführt. Die Situation ist derart verfahren, dass Erhard weiter ausführt:„Auf Grund der aktuellen Situation rund um die beiden internen Bewerber ist eine schnelle Entscheidungsfindung nicht möglich. Der Vereinsbeirat [. . .] muss sich mit den gegenseitigen Vorwürfen auseinandersetzen und diese überprüfen.“

Aus unserem Plus-Angebot: Was ist Hitzlspergers Entschuldigung wert?

Weshalb das für die Benennung der Präsidentschaftskandidaten zuständige Gremium betont, sich auf das in der Satzung verankerte Recht zu berufen, selbst nach geeignetem Personal Ausschau zu halten. Um die möglichen Handlungsoptionen für den 18. März, den geplanten Termin der Mitgliederversammlung, zu erhöhen, wie es heißt. Ein Personaldienstleister soll dazu den Kontakt zu „weiteren Persönlichkeiten“ herstellen. Wer diese sind, ist völlig offen. Das Schreiben des Vereinsbeirats deutet aber darauf hin, dass am Ende womöglich keiner der beiden Streithähne aufgestellt wird. Das achtköpfige Gremium ist in der Causa Vogt/Hitzlsperger selbst gespalten.

Bemerkenswert: Seit Aufkommen des Datenskandals beschäftigt der Verein nun schon den dritten Dienstleister. Zunächst die Kanzlei Esecon, die noch immer mit der Aufarbeitung der Weitergabe von Mitgliederdaten beschäftigt und damit in den Kern des Konflikts der beiden Frontmänner beim VfB verwickelt ist. Eine zweite Kanzlei war damit beauftragt, die Rechtmäßigkeit von Thomas Hitzlspergers Ansinnen, neben dem Vorstandsamt in der AG auch nach dem Präsidentenamt im Hauptverein zu greifen, zu überprüfen. Und nun der Headhunter auf der Suche nach einem geeigneten Präsidentschaftskandidaten.

Dem VfB stehen weitere turbulente Tage bevor.