Gastronomen sorgen sich wegen der Hygiene. Foto: Lichtgut//Max Kovalenko

Im Leonhardsviertel wehren sich die Anwohner mit Taubennetzen und Spikes gegen zu viele Tauben. Und sie erwarten endlich Unterstützung von der Stadt.

S-Mitte - Die Nerven von John Heer und vielen Anwohnern im Leonhardsviertel liegen blank. Und ihre Verärgerung über die Stadtverwaltung wächst. Der Grund: Sie fühlen sich von der Stadt in Sachen Tauben im Stich gelassen. „In den Hinterhöfen und der Weberstraße steht der Taubendreck Zentimeter hoch. Auch Fassaden sind mit Vogelkot verdreckt“, sagt Heer. Der Geschäftsmann wirft der Stadt vor, nicht mit gutem Beispiel voran zu gehen. Von den Privatleuten werde erwartet, dass sie auf ihren Dächern Taubenschläge einrichten, damit die Eier gegen Attrappen ausgetauscht und so die Population verringert werden kann und die Tauben dort Unterschlupf haben. „Doch auf den Dächern der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWSG, die einige Gebäude in Leonhards- und Bohnenviertelviertel besitzt, ist kein einziger Taubenschlag“, stellt er fest. Und das, obwohl das Unternehmen in der Jakobstraße ein Gebäude saniert und ein weiteres neu gebaut habe. Heer: „Da hätte man ohne weiteres einen Taubenschlag einrichten können.“ Außerdem kritisiert er, dass das Ordnungsamt nicht gegen das illegale Füttern der Tauben vorgeht, obwohl die Fütterer fast täglich an drei Stellen im Viertel füttern.