Hamsa bin Laden war nach dem US-Einmarsch in Afghanistan nach Pakistan geflohen und später in den Iran, wo er nach US-Angaben heiratete. Dann ging er zurück nach Pakistan und stieg bei Al-Kaida zum möglichen künftigen Anführer auf.
Washington - Die USA haben laut dem Weißen Haus einen Sohn von Osama bin Laden getötet. Hamsa bin Laden sei bei einem Anti-Terror-Einsatz in der Region Afghanistan/Pakistan getötet worden, hieß es einer Mitteilung, die am Samstag im Namen von Präsident Donald Trump veröffentlicht wurde. Hamsa bin Laden war in dem Terrornetzwerk Al-Kaida eine zunehmend prominente Figur geworden.
Der Tod Hamsa bin Ladens entziehe „Al-Kaida nicht nur wichtiges Führungsgeschick und die symbolische Verbindung zu seinem Vater“, er untergrabe auch „wichtige operative Aktivitäten der Gruppe“, hieß es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Er sei „für Planung und den Umgang mit verschiedenen terroristischen Gruppen verantwortlich“ gewesen.
Wann er getötet wurde oder wie die USA seinen Tod feststellten, wurde nicht mitgeteilt. Regierungsmitarbeiter gaben keine Informationen, die über die aus drei Sätzen bestehende Mitteilung hinaus ging.
Hamsa bin Laden floh nach Pakistan
Die USA hatten den einstigen Al-Kaida-Anführer Osama bin Laden 2011 getötet. Es wird vermutet, dass Hamsa bin Laden 1989 geboren wurde. US-Staatsbedienstete hatten schon im Sommer gesagt, es gebe Hinweise, dass der Geheimdienst CIA Hamsa bin Laden getötet habe. Der jüngere bin Laden war als möglicher künftiger Anführer von Al-Kaida betrachtet worden. Ab 2015 war er in Videos und Audioaufnahmen von Extremisten als Al-Kaida-Sprecher aufgetaucht.
Als die USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in Afghanistan einmarschierten, floh Osama bin Laden nach Pakistan. Hamsa war zwölf Jahre alt, als er seinen Vater zum letzten Mal sah. Er ging mit seiner Mutter und anderen Al-Kaida-Mitgliedern nach Pakistan und dann in den Iran. Das sagten Experten und es ergab sich aus Analysen von Dokumenten, die nach dem tödlichen Angriff auf Osama bin Laden beschlagnahmt wurden. Der Iran nahm die Al-Kaida-Mitglieder auf seinem Boden fest. Während dieser Zeit heiratete Hamsa bin Laden nach US-Angaben die Tochter einer Führungskraft von Al-Kaida.
Im März 2010 kamen Hamsa und andere Personen aus iranischer Gefangenschaft frei. Sie gingen in die pakistanische Provinz Waziristan, wo er um Waffentraining bat, wie einem Brief an seinen Vater zu entnehmen war. Seine Mutter ging nach Abbottabad zu Osama bin Laden, dem pakistanischen Ort, in dem dieser im Jahr darauf getötet wurde. Mehrere Frauen, die mit ihm in einem Haus gelebt hatten, wurden bei dem US-Einsatz gefangen genommen. Zuletzt wurde im März 2018 eine Botschaft Hamsa bin Ladens öffentlich bekannt.