Die IS-Kämpfer bei ihrem Einzug in Al-Rakka. Nun sollen sie vertrieben werden. Foto: AP

Die lang erwartete Offensive der Anti-IS-Koalition auf Al-Rakka hat begonnen. Vier Fünftel der beteiligten Kämpfer sollen zuvor als Zivilisten aus der Stadt geflohen sein.

Damaskus - Die kurdisch dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) haben ihre lange erwartete Offensive auf die IS-Hochburg Al-Rakka in Syrien begonnen. Das teilte die SDF nach Angaben der kurdischen Nachrichtenseite Rudaw mit. Man werde Schritt für Schritt vorgehen, sagte eine SDF-Kommandeurin. Die Sicherheit von Zivilisten habe Vorrang. Vier Fünftel der teilnehmenden Kämpfer seien als Zivilisten aus Al-Rakka geflohen.

Unterstützt würden die Angreifer von einer US-geführten Militärkoalition und den kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG), dem bewaffneten Arm der SDF. Die YPG und die SDF sind in Syrien die wichtigsten Verbündeten des Westens gegen die sunnitischen Extremisten des Islamischen Staates (IS). Die Kurdenmiliz beherrscht große Teile der Grenze zur Türkei.

Mit dem Nachbarland gibt es aber einige Spannungen. Ankara will verhindern, dass die Kurden weitere Gebiete unter ihre Herrschaft bringen. Die türkische Armee hatte im August einen Bodeneinsatz mit Panzern in Syrien begonnen. Sie unterstützt damit Rebellen und bekämpft die YPG und den IS. Die SDF-Kommandeurin forderte die Türkei laut Rudaw auf, sich nicht in syrische Angelegenheiten einzumischen.

Bereits Mitte Oktober hatten irakische Streitkräfte einen Großangriff auf die vom IS gehaltene Millionenstadt Mossul im Nordirak begonnen. Die Dschihadisten sind in ihrem Herrschaftsgebiet massiv unter Druck. Al-Rakka ist seit 2014 unter Kontrolle des IS.