Geht es nach Katharina Witt, soll man bei Olympia erst ab einem Alter von 18 Jahren starten dürfen. Foto: imago/Christoph Hardt

Angesichts des Falls der unter Dopingverdacht stehenden 15-jährigen Russin Kamila Walijewa plädiert die deutsche Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt für ein Mindestalter bei Olympischen Spielen.

Peking - Die deutsche Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt (56) spricht sich angesichts des aufsehenerregenden Falls der Russin Kamila Walijewa für ein Mindestalter bei Olympischen Spielen aus. „Vielleicht sollte das Alter für die Teilnahme auf der olympischen Weltbühne auf 18 Jahre festgelegt werden“, schrieb die Goldmedaillengewinnerin von 1984 und 1988 bei Facebook. „Die 15-Jährigen gehören in die Jugendspiele, dafür wurden sie ins Leben gerufen.“

Witt sorgt sich um das russische „Wunderkind“ Walijewa, deren positiver Dopingtest auf die Substanz Trimetazidin nach dem Mannschaftssieg bei den Winterspielen in Peking bekannt geworden war. „Seit Jahren beschäftigt mich, warum bei den Olympischen Winterspielen 15- und 16-jährige russische Talente mit ihren faszinierenden Ausnahmeleistungen gewinnen und dann für immer die Eis-Weltbühne des Leistungssports verlassen. Oft gesundheitlich angeschlagen.“

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Witt fragt: „Wäre es nicht richtig, ein Kind reifen zu lassen? Was spricht dagegen, endlich eine Fairness herzustellen, die gerade den jungen Mädchen in diesem Sport den Stress nimmt, mit immer jüngeren Jahren, noch schwierigere Sprünge meistern zu müssen oder noch beweglicher zu werden, weil ihnen die Zeit jetzt schon wegrennt?“ Europameisterin Walijewa zeigte in Peking sowohl den Toe-Loop als auch den Salchow als Vierfachsprung.

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Die viermalige Weltmeisterin Witt war bei ihrem Olympiasieg 1984 in Sarajevo 18 Jahre alt gewesen. 1988 in Calgary wiederholte sie für die DDR den Erfolg. Bei ihrer ersten WM-Medaille 1982 in Kopenhagen (Silber) war Witt minderjährig. Für sie gelte: „Null Toleranz für Doping im Sport!“ Nach dem Fall Walijewa seien „die olympischen Wolken nochmal eine Schattierung dunkler geworden“, schrieb Witt, es gebe „Verlierer auf allen Seiten“.