Von Cornelia WolterKalk am Wasserhahn, Ablagerungen in der Dusche und eine

Von Cornelia Wolter

Kalk am Wasserhahn, Ablagerungen in der Dusche und eine verkalkte Kaffeemaschine: Das sieht nicht nur unschön aus, sondern kann vor allem für Teeliebhaber und Kaffeegourmets zum Problem werden. "In Gegenden, in denen das Wasser hart ist, kann es schon sein, dass der Tee nicht so richtig schmeckt", sagt Philip Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dennoch rät der Umweltexperte von dem Kauf von Wasserfiltern ab: "In den meisten Fällen sind sie überflüssige Geldverschwendung."

Außerdem bestehe die Gefahr, dass als Ergebnis das Wasser eher schlechter als besser ist. Wenn nämlich die Filter nicht regelmäßig gewechselt werden oder das Wasser zu lange in dem Wasseraufbereiter steht, können sich Bakterien bilden. "Dann enthält das Wasser mehr Keime als zuvor", sagt Heldt.

Gesundheitlich ist Kalk unbedenklich. Auch Menschen, die in Gegenden mit hartem Wasser wohnen, müssen sich keine Gedanken machen. Ganz im Gegenteil: Kalkablagerungen weisen auf einen hohen Anteil an Kalzium und Magnesium im Leitungswasser hin. "Und diese Mineralstoffe tun uns sogar gut", sagt Heldt. Von der besonderen Qualität des deutschen Leitungswassers ist auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland in Berlin (BUND) überzeugt. Denn die Wasserwerke untersuchen ihr Wasser regelmäßig. Nur in weniger als einem Prozent der Proben würden die Grenzwerte überschritten. Deshalb seien Filter unnötig. Sie machten das Wasser nur selten besser, dafür aber teurer.

Ein Liter Leitungswasser kostet etwa 0,1 bis 0,2 Cent. Der regelmäßige Gebrauch von Filtern könne den Preis auf bis zu 16 Cent pro Liter hochtreiben, heißt es beim BUND. Neben der Kostenersparnis ist auch die Umweltbilanz von Leitungswasser unschlagbar. Anders als bei Wasser in Flaschen wird keine Energie für die Herstellung und den Transport von Verpackungen verbraucht. Und auch lästiges Kistenschleppen entfällt.

Im Haushalt sind Kalkflecken aber lästig. Am besten lassen sie sich mit Reinigern auf Zitronensäurebasis entfernen. Oder man beugt ihnen gleich vor. In der Dusche geht das laut Elke Wieczorek vom Netzwerk Haushalt in Bonn mit einem Abzieher, wie man ihn normalerweise zum Fensterputzen verwendet. Damit kann man die Seitenwände abziehen und danach mit einem Tuch trockenreiben.

Bei Haushaltsgeräten wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine hilft es, Wasserreste immer auszuschütten. Allerdings müssen solche Geräte meist trotzdem ab und zu entkalkt werden. Das erhöht auch ihre Lebensdauer und hilft, Geld zu sparen. Denn: "Kalkfreie Geräte verbrauchen weniger Strom als solche mit Ablagerungen", so Wieczorek.

Auch hier können Produkte auf Zitronenbasis eingesetzt werden. Für die Kaffeemaschine sollten diese flüssig sein, für den Wasserkocher gehen auch solche auf Pulverbasis. Abzuraten sei in jedem Fall von Essig - besonders als Essenz, sagt Wieczorek. Denn abgesehen von dem unangenehmen Geruch, ist dieses vermeintlich harmlose Hausmittel sehr aggressiv und greift die Dichtungen oder Chrom an: "Dann wird die Oberfläche porös, und es kann sich noch leichter Kalk absetzen."