Den verheernden Waldbränden im Westen der USA sind mehrere Menschen zum Opfer gefallen. Foto: The Sacramento Bee/AP

Seit anderthalb Monaten peitschen Flammenmeere durch den Norden Kaliforniens. Für die Feuerwehr wird der Einsatz zur Sisyphosaufgabe. In Utah reißt derweil eine Sturzflut mehrere Menschen in den Tod.

Sacramento - Schwere Wald- und Buschbrände sowie eine Sturzflut haben im Westen der USA Hunderte Häuser zerstört und mehrere Menschen getötet. In Kalifornien vernichteten drei große Brände laut „New York Times“ schon 1000 Gebäude. Mindestens 23 000 Einwohner mussten in der dürregeplagten Region vor den Flammen fliehen, wie Katastrophenschutzleiter Mark Ghilarducci nach Medienberichten vom Dienstag mitteilte. Ein Mensch kam ums Leben. In Utah starben acht Menschen bei einer Sturzflut, fünf wurden zunächst noch vermisst.

CNN stufte das sogenannte Valley Fire westlich von Sacramento gemessen an der Zahl zerstörter Häuser bereits als das schwerste dieser Saison ein. Der „San Francisco Chronicle“ nannte die Feuerkatastrophe „ein historisches Inferno“. Nur ein Zehntel des Brandes, der bisher eine Fläche von 250 Quadratkilometern vernichtete, konnte eingedämmt werden. Im Napa County war am Samstag eine 72-jährige pensionierte Lehrerin gestorben, die gehbehindert war und nicht rechtzeitig ihr Haus verlassen konnte.

Gouverneur Jerry Brown warnte, es könne weitere Todesopfer geben. „Diese Brände werden Leben nehmen und Verletzungen verursachen.“ Zum Ausmaß sagte er: „Wir befinden uns in einem Kampf gegen die Natur, aber die Natur ist mächtiger als wir.“ Nach Angaben der Feuerwehr werden noch mehrere Menschen vermisst.

In Utan kämpften Retter mit einer Sturzflut

In der Region wüten rund ein Dutzend Brände, auch einige der bei Touristen beliebten Riesenmammutbäume in den Nationalparks Sequoia und Kings Canyon sind bedroht. Selbst etwas Regen brachte am Montag keine Erleichterung, da die Wassertropfen in der starken Hitze sofort verdampfen. Wechselnde Winde bereiteten den Rettern immer wieder Probleme. Rund 11 000 Feuerwehrleute seien im Einsatz, hieß es. Insgesamt brannte dieses Jahr schon eine Fläche von 35 000 Quadratkilometern, was fast der Größe der Schweiz entspricht.

In der Kleinstadt Hildale im Staat Utah kämpften Retter unterdessen mit einer Sturzflut, die zwei Autos mit Familien erfasste. Die Menschen hatten sich das Hochwasser nach heftigen Regenfällen anschauen wollen, sagte der stellvertretende Feuerwehr-Chef Kevin Barlow. Alle Todesopfer seien Frauen und Kinder, berichtete CNN. Das jüngste Todesopfer war dem Sender zufolge etwa vier Jahre alt.