Ein Vater holt seine Kinder von der Park Avenue Grundschule in Cudahy ab. Foto: AP/Damian Dovarganes

Wegen Problemen mit dem Triebwerk hat ein US-Passagierflugzeug tausende Liter Kerosin über mehreren Schulen in Los Angeles abgelassen. Mehr als 30 Kinder und Erwachsene wurden leicht verletzt.

Cudahy - Ein Passagierflugzeug hat wegen eines Triebwerkproblems kurz nach dem Start im kalifornischen Los Angeles Treibstoff über mehreren Schulen abgelassen. Dadurch wurden mehr als 30 Schüler und Erwachsene verletzt.

Bei dem Delta-Flug DL89 von Los Angeles nach Shanghai waren am Dienstag kurz nach dem Start technische Probleme aufgetreten, weshalb die Crew das Kerosin abließ und umdrehte, wie ein Sprecher der Fluggesellschaft mitteilte. Der Treibstoff ging unter anderem auf dem Spielplatz der 25 Kilometer vom Flughafen entfernt Park Avenue Grundschule in Cudahy nieder.

Auch andere Schulen betroffen

Der Schulbehörde zufolge befanden sich zahlreiche Kinder zu diesem Zeitpunkt auf dem Spielplatz. „Wir dachten anfangs, das sei Regen“, erklärte der Sechstklässler Josue Burgos der „Los Angeles Times“, „als klar wurde, dass es Benzin ist, sind wir alle in die Schule gerannt“.

Nach Angaben der Feuerwehr wurden etwa 20 Kinder sowie elf Erwachsene wegen Hautreizungen und leichter Atembeschwerden vor Ort behandelt. In keinem der Fälle sei eine Einlieferung ins Krankenhaus notwendig gewesen. Das Kerosin landete auch auf anderen Schulen im Süden von Los Angeles. In Medienberichten war von sechs betroffenen Schulen und bis zu 60 Verletzten die Rede, die über Atemwegs- und Hautreizungen klagten.

Der Delta-Sprecher erklärte, bei der Maschine seien Probleme am Triebwerk aufgetreten. Das Ablassen des Treibstoffs habe der normalen Prozedur entsprochen, um das Gewicht der Maschine bei einer vorzeitigen Landung zu senken. Die Boeing 777 sei sicher gelandet. Der Langstreckenflug nach Shanghai hätte planmäßig etwa 14 Stunden gedauert, die Maschine war also komplett vollgetankt. Die Flugaufsichtsbehörde FAA leitete nach eigenen Angaben eine Untersuchung des Vorfalls ein.

Laut Experten wurden zwischen 57 000 und 76 000 Liter Kerosin abgelassen

Ein ehemaliger Boeing-Pilot erklärte CBS News, er schätze, dass die Piloten zwischen 15 000 und 20 000 Gallonen Kerosin (umgerechnet 57 000 bis 76 000 Liter) abgelassen hätten. Dies geschehe nur im Notfall, möglichst in großer Höhe und über Wasser. Im Falle von Flug DL89 befand sich die Maschine laut Flightradar24 in etwa 700 Metern Höhe, als sie die Grundschule überflog.