Kai Gniffke will nicht gendern, aber inklusiv sprechen (Archivfoto). Foto: imago images/Arnulf Hettrich/Arnulf Hettrich via www.imago-images.de

Kein Binnen-I und Doppelpunkte, aber trotzdem eine inklusive Sprache – wie der neue ARD-Vorsitzende Kai Gniffke sprechen will und was er über das Gendern sagt.

Der neue ARD-Vorsitzende, Kai Gniffke, ist beim Gendern eher verhaltener. Gendern ist immer wieder ein Streitthema. Seit Jahren wird in Deutschland diskutiert, ob - und wenn ja, wie - die männlichen Formen in der Sprache durch weiter gefasste Begriffe ersetzt werden können oder sollten - um zum Beispiel Frauen offensiver einzubeziehen. Das Gendersternchen wie bei Lehrer*innen ist eine Möglichkeit. Manche setzen an die Stelle auch einen Doppelpunkt oder einen Unterstrich. In der gesprochenen Sprache und im Fernsehen oder Radio äußert sich das dann als Sprechpause.

Gniffke, der auch Intendant des Südwestrundfunks (SWR) ist, sagte im dpa-Interview auf die Frage, ob er gendere: „Ich möchte so sprechen und schreiben, dass sich alle Menschen angesprochen fühlen. Das Wunderbare an der deutschen Sprache ist, dass sie die Möglichkeit gibt, verschiedene Geschlechter anzusprechen, ohne dass man dabei die Regeln der Orthografie oder der Grammatik beugen muss.“ Der 62-Jährige ergänzte: „Deshalb habe ich mir vorgenommen, inklusiv zu sprechen, aber nicht mit Binnen-I, Doppelpunkten oder Schrägstrichen.“