Pünktlich zum Saisonstart an diesem Samstag werden die Stufen zur Grabkapelle auf dem Rotenberg von Schmutz, Flechten und Moosen befreit. Die letzte Putzete dieser Art war 1999.
Mehrere Männer in schwarzen Ganzkörper-Schutzanzügen fuhrwerken derzeit mit langstieligen Geräten auf den Treppen der Grabkapelle Rotenberg herum, umgeben von Dampfschwaden. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Szene aus einem apokalyptischen Film, dient in Wahrheit einer guten Sache: Im Rahmen ihres Kultursponsorings befreit der Winnender Reinigungsgerätehersteller Kärcher die Treppen der Grabkapelle von Dreck und all den Moosen und Flechten, die sich auf dem Sandstein im Laufe der Jahre entwickelt haben. Was auf den ersten Blick ziemlich martialisch wirkt, ist in Wahrheit eine höchst sensible Tätigkeit: „Wir achten auf die Besonderheit jeder Treppe“, erklärt der Projektleiter Sebastian Nann von Kärcher das Vorgehen, „denn wir wollen hier nichts von der historischen Bausubstanz zerstören.“
Nann weiß, dass seine Firma dafür bekannt ist, auch grobe Verschmutzungen zu beseitigen – mit entsprechenden Mitteln, deshalb betont er, dass ausschließlich Wasserdampf ohne jegliche Zusätze verwendet werde. Der Druck, mit dem der 95 Grad heiße Dampf auf den Sandstein treffe, liege bei maximal einem Bar. „Im städtischen Wassersystem liegt der Druck bei drei Bar“, sagt Nann. „Pünktlich zum Start der neuen Saison am 1. April strahlen die Stufen wieder“, verspricht Patricia Alberth, die Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Finanziert wurde die Reinigung über das Kultursponsoring von Kärcher. Das letzte Mal wurden die Treppen des Mausoleums 1999 gereinigt, das natürlich korrekt heißt: die Grabkapelle auf dem Württemberg beim Stadtteil Rotenberg.