Klagen gegen Lärm aus Kindergärten, Kitas oder von Spielplätzen sollen erschwert werden.

Berlin - Kinderlärm soll künftig toleranter behandelt werden als andere Lärmquellen. Das Bundeskabinett beschloss eine Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen.

Damit sollen Klagen gegen den Lärm aus Kindergärten, Kitas oder von Spielplätzen erschwert und neue Kindereinrichtungen und Spielplätze in Wohngebieten erleichtert werden. Die Regierung sieht dies als Beitrag für eine kinderfreundlichere Gesellschaft. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) will so erreichen, dass Kinderlärm nicht immer wieder zu Gerichtsstreit führt.

Die Seniorenunion der CDU begrüßte die Entscheidung des Bundeskabinetts für mehr Kitas und Spielplätze in Wohngebieten. Der Vereinsvorsitzende Otto Wulff sprach von einem "klaren Signal für eine kinderfreundliche Gesellschaft".

Zuvor hatte es Kritik aus der Organisation gegeben, weil der zusätzliche Kinderlärm eine unzumutbare Lärmbelästigung sei.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, warb in der "Passauer Neuen Presse" um mehr Verständnis für Kinderlärm. Auch ruhebedürftige Senioren müssten Verständnis dafür haben, dass die Rahmenbedingungen für Kinder verbessert werden müssen.