Erneut ist ein Gefangener in einer JVA ums Leben gekommen. Dieses Mal in Emmendingen. Foto: Martin Stollberg

In Baden-Württemberg ist erneut ein Mann in einer Justizuvollzugsanstalt ums Leben gekommen. Die Todesursache des 31-Jährigen sei bisher unklar. Laut dem Gefängnis gebe es bisher weder Hinweise auf Selbstmord, Fremdverschulden oder irgendwelche Fehler des Wachpersonals.

Emmendingen - In einem Gefängnis im Südwesten ist erneut ein Mensch gestorben. Wie die Staatsanwaltschaft Freiburg am Montag mitteilte, war am Sonntagmorgen in der Außenstelle Emmendingen der Justizvollzugsanstalt Freiburg ein 31 Jahre alter Strafgefangener in seiner Zelle tot aufgefunden worden. Die Todesursache sei unklar. Nach Aussage des Anstaltsleiters Harald Egerer gibt es weder Hinweise auf Selbstmord, Fremdverschulden oder irgendwelche Fehler des Wachpersonals. Die Staatsanwaltschaft veranlasste eine Obduktion und eine chemisch-toxikologische Untersuchung. Nach Angaben des Justizministeriums ist Ressortchef Rainer Stickelberger (SPD) von dem Vorfall unterrichtet. Der Sozialdemokrat war wegen etlicher Vorfälle in Justizvollzugsanstalten bereits scharf von der Opposition kritisiert worden.

Der Inhaftierte aus Südbaden war wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt worden. Während seiner Haft habe er sich in dieser Richtung aber nichts zuschulden lassen kommen, sagte Egerer. Der ledige Schlosser verbüßte nach seinen Worten eine zweijährige Freiheitsstrafe, die er bereits im offenen Vollzug in Emmendingen absolvierte. Die Einrichtung hat 30 Plätze. Der Verstorbene war in einem Doppelzimmer untergebracht.

Für Schlagzeilen hatte zuletzt der Fall eines Häftlings gesorgt, der im August in seiner Zelle in der JVA Bruchsal verhungert war. Im Oktober starb in derselben Einrichtung ein Mann an Herzversagen. Im September war ein 17-Jähriger im Jugendgefängnis Adelsheim gestorben. Eine Woche später versuchte dort ein 19-Jähriger, sich das Leben zu nehmen.