Winfried Kretschmann nimmt Rainer Stickelberger in Schutz. Foto: dpa

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat Rainer Stickelberger in der Affäre um den toten Häftling in der JVA Bruchsal in Schutz genommen.

Stuttgart - Nach den Todesfällen im Gefängnis Bruchsal hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) seinen Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) in Schutz genommen.

Selbstverständlich stehe er voll hinter dem Justizminister, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. In Bruchsal waren drei Häftlinge innerhalb von acht Monaten zu Tode gekommen. Ein Gutachten ergab, dass ein im August verhungerter Häftling unter einer krankhaften geistigen Störung litt, die hätte behandelt werden können. „Das sind schreckliche und bedauernswerte Vorfälle“, sagte Kretschmann. Stickelberger habe die Aufklärung zur Chefsache gemacht und alle Voraussetzungen für eine Aufklärung der Geschehnisse getroffen.

Stickelberger selber erklärte am Dienstag, das jüngste Gutachten zu dem toten Häftling vom August sage noch nichts über strafrechtliche Verantwortlichkeiten von Beteiligten aus. „Hier müssen wir die weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten. Insbesondere die wesentliche Frage, ob und inwiefern der Tod des Gefangenen vorhersehbar war, ist Gegenstand der noch laufenden Ermittlungen.“