Michael Kirbach kann sich freuen: Die in der halben Stadt verstreuten Teile des Waiblinger Amtsgerichts sollen an einem Standort zusammengeführt werden. Foto: Gottfried Stoppel

Jetzt ist es amtlich: Die sechs Gerichtsstandorte in der Stadt werden an der Winnender Straße zentralisiert.

Waiblingen - Das bisher auf sechs verschiedene Standorte in der Stadt verteilte Amtsgericht Waiblingen zieht in einen Neubau auf dem Areal des ehemaligen Krankenhauses. Damit entsteht an er Winnender Straße das seit längerem diskutierte, zentral gelegene örtliche Justizzentrum. Teil davon ist auch das seit Beginn des Jahres zum Amtsgericht gehörende kreisübergreifende neue Grundbuchamt, das bereits im grundsanierten ehemaligen Schwesternwohnheim residiert.

Ein Neubau auf dem kreiseigenen Parkdeck

Zusammen mit den Vertretern des Justizministeriums und des Landesbetriebs Vermögen und Bau hätten die Stadt und der Landkreis für das grundbuchführende Amtsgericht eine langfristige Lösung in zentraler Lage geschaffen, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt. Nach der erfolgreichen Umsetzung des gemeinsam geplanten Grundbuchamtsprojekts im früheren Schwesternwohnheim laute nun die weitere positive Neuigkeit: „Das Land Baden-Württemberg hat sich entschieden, die sechs Standorte des Amtsgerichts an einem Ort zu konzentrieren.“

Am südlichen Rand des einstigen Klinikareals soll nun direkt neben dem Schwesternwohnheim auf dem bestehenden Parkdeck ein Neubau errichtet werden. „Mit der Bebauung der Tiefgarage können unter Wahrung ökologischer Interessen zusätzliche Nutzflächen geschaffen werden“, wird der Rems-Murr-Landrat Richard Sigel in der Mitteilung zitiert. Und weiter: „Das Projekt hat – gerade in Zeiten des immer weiter steigenden Flächenbedarfs – Modellcharakter für die Region Stuttgart und zeigt, wie die vielfältige Interessen in den Ballungszentren miteinander in Einklang gebracht werden können.“

Über die neuen Pläne mitten im Herzen seiner Stadt freut sich auch der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky. Mit dem Neubau des Amtsgerichts entstehe „ein dauerhaft leistungsfähiger und zukunftsorientierter Justizstandort“, ohne dafür anderweitig nutzbare Freiflächen versiegeln zu müssen. Zusätzlich könnten die dringend benötigten Parkplätze erhalten werden.

Hesky hofft auf weiteren Schub für die städtebauliche Entwicklung

Andererseits könne in der nunmehr vervollständigten Gesamtkonzeption für das Areal die ursprünglich für ein Verwaltungsgebäude vorgesehene Fläche nun zusätzlich für den Wohnungsbau genutzt werden. Ganz besondere Perspektiven böten dafür auch die bisher vom Amtsgericht genutzten Gebäude. Hesky: „Diese einer Nachnutzung zuzuführen, könnte einen weiteren Schub für die Stadtentwicklung geben.“

Die Entscheidung für einen zentralen Justizstandort begrüßt auch der Direktor des Amtsgerichts, Michael Kirbach. Er hofft auf eine zeitnahe Umsetzung des „für rechtsuchende Bürger und für die Mitarbeiter wichtigen Projektes“.