Lara Gerber, Larissa Günthör und Clara Thomas (v. li.) Foto: Metz

Teilnehmer von Jugendspielclubs erarbeiten Stücke meist aus ihrer Lebenswirklichkeit heraus. Clara Thomas, Lara Gerber und Larissa Günthör aber haben sich zusammengetan, um ein bereits geschriebenes Stück umzusetzen: Ingeborg von Ziedows „Besuch bei Katt und Fredda“ im Jungen Ensemble.

Stuttgart - Katt und Fredda haben es sich gemütlich zu Hause eingerichtet. So gemütlich, dass sich eigentlich nichts mehr ändern sollte. Und dann stellt Fredda doch die Frage, wie es wäre, wenn eine dritte Person kommt, zumindest als Besuch. Katt lehnt ab. Doch dann ist Miranda auf einmal da. Selbstbewusst bemerkt sie: „Der Gast ist König.“ Zwei sind jetzt drei – und es ist plötzlich gerade Katt, der die neue Situation gefällt. „Besuch bei Katt und Fredda“ heißt das Stück von Ingeborg von Zadow, das drei Teilnehmerinnen des Jugendspielclubs des Jungen Ensembles Stuttgart. Zwischen 11 und 15 Jahren jung, machen die drei im Jugendspielclub sonst Stückentwicklungen, schöpfen also aus ihren eigenen Lebenserfahrungen und ihrer Sprachwelt. Doch hier haben sie in der Regie von Peter Galka ein weitgehend vorgegebenes Stück einstudiert.

Eine ganz neue Erfahrung – und eine Herausforderung, wie Clara Thomas, Lara Gerber und Larissa Günthör erzählen. Kennengelernt haben sie sich bei der gemeinsamen Theaterarbeit. „Wir haben uns lange mit dem Text schwergetan“, sagt Lara Gerber, „denn so reden wir nicht. Im Verlauf der Proben haben wir aber erkannt, dass diese Sätze ja vor allem Verweischarakter haben.“ So hatte jede mit anderen schauspielerischen Herausforderungen zu kämpfen. Larissa Günthör betont: „Im realen Leben werde ich nicht so schnell so wütend.“ Und Clara Thomas ergänzt: „Solch eine vergleichbare Situation habe ich schon einmal selbst erlebt. Das ging aber bei weitem nicht so extrem zu wie hier.“

Und hier liegt auch für Peter Galka der Reiz, dieses Stück umzusetzen: „Im Jugendtheater geht es nicht darum zu schauen, ob dieses Stück auch viele andere Theater spielen oder nicht. Sondern es geht darum, ob man junge Schauspieler hat, die so etwas machen können und wollen.“ Für das Stück der viel gespielten Autorin Ingeborg von Zadow hat sich Galka auch aus persönlichen Gründen entschieden: „Ich kenne sie noch aus der Zeit, als ich das Theater im Zentrum geleitet habe. Dort hat sie ihre ersten Textversuche auf deren Spielfähigkeit überprüft.“

Und wie geht es Clara Thomas, Lara Gerber und Larissa Günthör inzwischen mit dem Stück? Bestens – das zeigen die Aufführungen von „Besuch bei Katt und Fredda“. Zu dritt kommt man weiter.