Ihre ersten Schritte ins deutsche Schulsystem tun junge Geflüchtete in Vorbereitungsklassen. Foto: Michael Bosch

Fast 30 schulpflichtige Flüchtlinge haben keinen Platz in so genannten VABO-Klassen der berufsbildenden Schulen. Dagegen muss Abhilfe geschaffen werden, findet Redakteurin Susanne Mathes.

Kreis Ludwigsburg - Respektabel ist, dass im Landkreis rund 1400 Kinder und Jugendliche, die in Deutschland neu anfangen mussten und von denen nicht wenige ein gewaltiges Päckchen zu tragen haben, in Vorbereitungsklassen die Sprache lernen können und so das Rüstzeug für den Besuch von Regelklassen erhalten.

Den fast 30 jungen Menschen, die dennoch keinen Platz an einer Schule haben, nützt das aber nichts. Im Land herrscht Schulpflicht. Es geht also nicht an, dass nicht alles unternommen wird, um dieser kleinen Gruppe von Jugendlichen schleunigst zu ihrem Recht zu verhelfen.

Sieht man aber, wie Schulen angesichts des knappen Personals auf Kante fahren, ja wie sie schon ins Straucheln zu geraten drohen, wenn auch nur eine Lehrerin sich in den Mutterschutz verabschiedet oder ein Lehrer krankheitsbedingt länger ausfällt, wie sie pensionierte Kollegen reaktivieren und andere Überbrückungsszenarien entwerfen müssen, kann man nur den Kopf schütteln. Die Politik muss nachbessern, Rahmenbedingungen verändern und mehr Geld in die Hand nehmen. Für mehr Lehrerstellen, bessere Arbeitsbedingungen, Fortbildungen. Das gilt für Vorbereitungsklassen. Aber längst nicht nur für sie.