Hussein Salem lebt inzwischen in einer eigenen Wohnung. Davon können andere junge Flüchtlinge nur träumen. Foto: Lichtgut/Julia Schramm

Vor allem in 2015 sind ungewöhnlich viele minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge nach Stuttgart gekommen. Von diesen werden nun sukzessive immer mehr 21 Jahre alt – und verlassen das Hilfesystem.

Stuttgart - Hussein Salem weiß nicht mehr, für wie viele Wohnungen und Zimmer er sich beworben hat. Gefühlt waren es hunderte. Wie viele Besichtigungstermine ihm angeboten wurden, weiß der junge Syrer dagegen genau: Es war ein einziger – und der entpuppte sich als Massenbesichtigungstermin. Die Wohnung sei überteuert, die Wände voll Schimmel gewesen, erzählt der 21-jährige Gymnasiast, der im September 2015 als minderjähriger unbegleiteter Flüchtling nach Stuttgart gekommen war.