Eine Geheimdienst-Affäre erschüttert Luxemburg: Die Regierungskoalition droht daran zu zerbrechen. Offen wird über einen Rücktritt von Regierungschef Juncker und Neuwahlen geredet. Foto: dpa

Er ist der dienstälteste Regierungschef eines EU-Landes und Euro-Miterfinder. Nun droht Jean-Claude Juncker wegen einer Geheimdienst-Affäre im kleinen Luxemburg politisch das Aus.

Luxemburg - Im Luxemburger Parlament geht es heute bei einer Debatte zur Geheimdienst-Affäre um die politische Zukunft von Premierminister Jean-Claude Juncker.

Ein Rücktritt des dienstältesten Regierungschefs in der EU gilt als möglich. Der 58-Jährige will in der Debatte Stellung beziehen. Im Bericht eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses wird ihm als Staatsminister die politische Verantwortung für ein Eigenleben des luxemburgischen Geheimdienstes zur Last gelegt - bis hin zu illegalen Abhöraktionen.

Junckers sozialdemokratischer Koalitionspartner hatte für den Bericht gestimmt. Falls es zu einer Neuwahl kommt, gilt der 20. Oktober als möglicher Termin. Der Christsoziale Juncker ist seit 1995 Regierungschef in Luxemburg. Er hat den Euro miteingeführt.