An der Konrad-Kocher-Schule könnte der Freizeitplatz entstehen. Foto: factum/Granville

Die Stadt prüft die rechtliche Voraussetzung für einen Freizeitplatz. Beschlossen ist dieser damit aber noch nicht.

Ditzingen - Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht: der Ditzinger Gemeinderat hat noch keinen Beschluss zum Bau des Jugendfreizeitplatzes gefasst. Die Anlage eines solchen Treffpunkts für Jugendliche wünscht sich der Jugendgemeinderat. Der Gemeinderat war darauf insoweit eingegangen, als dass er zustimmte, die Pläne unter Voraussetzungen an der Konrad-Kocher-Schule umzusetzen.

Eine endgültige Entscheidung für den Platz war damit freilich nicht verbunden: Der Baubeschluss steht nach wie vor aus. Und obwohl die Stadtverwaltung im Hintergrund weiter plant und die rechtlichen Voraussetzungen für den Bau des Lärmschutzes prüft, kann der Gemeinderat das Projekt immer noch stoppen. Ihm obliegt die finale Entscheidung. Die wird er erst treffen, wenn unter anderem die Kosten für den Lärmschutz auf dem Tisch liegen.

Einige Anwohner lehnen das Vorhaben vehement ab

In der nächsten Sitzung wird sich auch der Jugendgemeinderat wieder mit dem Projekt befassen. Denn so sehr der Freizeitplatz von den Jugendlichen gewollt wird, so sehr wird er von etlichen Anwohnern abgelehnt. Deren Sprecher Hans-Peter Bauer hatte sich zuletzt mit einer Protestnote an die Verwaltung gewandt. Darin wiederholt er seine Kritik daran, dass sich die Jugendlichen ohne pädagogisches Personal auf dem Platz aufhalten würden. Er verweist auf die angebliche Zerstörungwut der Jugendlichen und schreibt: „Jugendliche, die einen dermaßen großen Hass auf ihre Schulen und beziehungsweise oder auf ihre Lehrer haben, dass sie sich nur durch Wutausbrüche zu helfen wissen, sind nur ein Teil des Problems, der andere Teil ist die politische Auffassung und Einschätzung zum Lebenssinn jugendlicher Menschen. Offensichtlich trennt die Welt der Politik Abgründe von der Auffassung der Jugendlichen über jugendliche Lebensgestaltung.“ Worauf diese Ansichten fußen, lässt Bauer in dem Schreiben offen.

Kritiker sollen eingebunden werden

Um die Kritiker eines Jugendfreizeitplatzes anzuhören und einzubinden, hatte es zunächst eine Bürgerinformation gegeben. Dort wurde dargelegt, dass der Standort an der Konrad-Kocher-Schule die beste aller untersuchten Alternativen darstelle. Außerdem wurde die Idee einer Interessengemeinschaft entwickelt. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung schließlich gar dazu, eine solche Interessengemeinschaft einzurichten. Diese soll sowohl die Einrichtung als auch den Betrieb des Platzes begleiten. Alles was derzeit geplant wird, sei „Beschlusslage des Gemeinderats“, sagt deshalb Guido Braun, der Sprecher der Stadtverwaltung.

Medaition zwischen Jugendlichen und Anwohnern

Die Interessengemeinschaft soll die Kommunikation zwischen Jugendlichen und Anwohnern erleichtern, vor allem dann, wenn es Probleme geben sollte. Die Ausgestaltung einer solchen Interessengemeinschaft wird wohl unter Beteiligung eines externen Fachbüros diskutiert.

Eine Kritik der Anwohner ist der Lärm, der – so ihre Befürchtung – abends oder gar nachts vom Freizeitplatz ausgehen könnte. Der Gemeinderat wird sich deshalb mit den Nutzungszeiten befassen. Die ursprüngliche Forderung der Jugendlichen lautete, dass der Platz auch nach 22 Uhr nutzbar sein sollte. Sowohl Anfang als auch Ende der Nutzung konkretisierten sie nicht.

Platz auch nach 22 Uhr nutzbar