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Auf Initiative von Oberbürgermeister Michael Scharmann veranstaltet die Stadt in diesem Jahr zu ersten Mal einen Neujahrsempfang für Jugendliche von 14 bis 21 Jahren.

Weinstadt - Die Weinstädter Jugend ist interessiert und engagiert“, davon ist der Oberbürgermeister Michael Scharmann überzeugt. Man müsse sie nur zu Wort kommen lassen. War es im Vorfeld des groß angelegten Jugendhearings im vergangenen Jahr zu Irritationen im Verhältnis zwischen der Stadt und dem frisch gewählten Jugendgemeinderat gekommen, so scheinen spätestens mit den guten Vorsätzen fürs neue Jahr die Wogen wieder geglättet.

Damals hatte sich das Jugendgremium beschwert, nicht in die Organisation des Hearings um die Sportstätten im Bürgerpark Grüne Mitte eingebunden gewesen zu sein. Die Kommunikation und die inhaltliche Abstimmung hätten sich seitdem deutlich verbessert, erklärt der Vorsitzende des Weinstädter Jugendgemeinderats, Daniel Widmayer.

Ein Sprachrohr für die Weinstädter Jugend

Auch wenn es dabei immer noch Luft nach oben gebe, seien er und seine Kollegen des Jugendgemeinderats doch zufrieden, wie es mittlerweile laufe. Man werde in Entscheidungsprozesse eingebunden und vor allem zu Themen, die die Jugendlichen angingen, befragt und ernst genommen. Von einem ständigen Sitz im Entscheidungsgremium Gemeinderat sei man zwar noch weit entfernt, das sei aber momentan auch nicht so wichtig, solange man als Sprachrohr der Weinstädter Jugend von der Verwaltung konstruktiv mit eingebunden werde, betont Widmayer.

Dass die neuerliche Beteiligung der jungen Menschen durchaus als Vorbild für andere Kommunen dienen kann, hat eine Gruppe von Jugendgemeinderäten um ihren Vorsitzenden Daniel Widmayer im Dezember auf dem Jugendforum „Jugend verändert Stadt“ in Berlin festgestellt. Das Unabhängige Institut für Umweltfragen richtet dieses Forum in unregelmäßigen Abständen in der Hauptstadt aus und lädt Jugendliche aus Städten ein, welche eine herausragende Beteiligung an einem konkreten Projekt übernommen haben. Daniel Widmayer und seine Ratskollegen berichteten in einem Vortrag über das Jugendhearing zum Thema „Bürgerpark Grüne Mitte“, in dem es um Vorschläge der dort zu gestaltenden Sportflächen ging, diskutierten anschließend die Ergebnisse und suchten Möglichkeiten und Beispiele, wie die Jugendbeteiligung vor Ort generell gestärkt werden kann. „Diese Erfahrung, wirklich ernst genommen zu werden und die eigenen Erfahrungen mit Jugendlichen aus dem ganzen Land teilen zu können, hat uns noch mehr motiviert, uns zu engagieren“, betont Widmayer.

Ein Neujahrsempfang nur für Jugendliche

Für Michael Scharmann ist die enge Zusammenarbeit mit den Vertretern des Jugendgemeinderats ein Schritt in Richtung Zukunft. Gleich nach seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr habe ihn die auffällig engagierte Arbeit des Jugendgemeinderats bereits schwer beeindruckt, erklärt er. Aus diesem Grund habe er in diesem Jahr zum ersten Mal zu einem Neujahrsempfang für Jugendliche geladen und alle jungen Weinstädter von 14 bis 21 Jahren dazu per Post eingeladen.

Die lockere Meet-and-Greet-Veranstaltung, die am selben Tag wie der traditionelle Neujahrsempfang am 21. Januar im Stiftskeller in Beutelsbach stattfinden wird, soll den Jugendlichen die Möglichkeit geben, ganz ohne Hemmungen mit ihren Vertretern im Jugendgemeinderat oder mit dem Oberbürgermeister ins Gespräch zu kommen.