Immer wieder hat sich der Neubau des Jugendhauses Areal verschoben. Nun rückt die Realisierung endlich näher. Foto: Thomas Krämer

Der Bau einer Kindertagesstätte und des neuen Jugendhauses Areal in den Schelmenäckern in Leinfelden nimmt die nächste Hürde. Kritik gibt es allerdings weiterhin von denjenigen, die den Neubau nutzen sollen.

Leinfelden - Die Bebauung der Schelmenäcker rückt immer näher. Auch ein Kindergarten sowie das neue Jugendhaus sollen in diesem Bereich gebaut werden. In seiner Sitzung am Dienstag hat der Technische Ausschuss grünes Licht für den dazu nötigen Architektenwettbewerb gegeben. Die Entscheidung unter den eingereichten Arbeiten soll Mitte Oktober von einem Preisgericht gefällt werden.

Kindertagesstätte und Jugendhaus werden auf einer Fläche zwischen der Max-Lang-Straße und der Stadtbahnlinie entstehen, deren Verlängerung über den derzeitigen Endpunkt am Bahnhof Leinfelden hinaus geplant ist. Für die Kindertagesstätte ist ein dreigeschossiges Gebäude vorgesehen, das nach neuesten Berechnungen knapp 6,5 Millionen Euro kosten soll. Die Nettogeschossfläche beträgt 1282 Quadratmeter, der Garten umfasst eine Fläche von 1681 Quadratmetern. Die Stadt geht von einem Zuschuss in Höhe von 960 000 Euro aus. Der unmittelbar westlich gelegene zweigeschossige Jugendhaus-Neubau soll knapp 2,5 Millionen Euro kosten, wobei eine Förderung über gut 440 000 Euro erwartet wird. Dort ist eine Netto-Geschossfläche von 441 Quadratmetern geplant, die Freiflächen sind gut 2000 Quadratmeter groß.

Feinstaubbelastung durch Züge?

Auch wenn der Beschluss letztlich einstimmig erfolgte, wurde von den Stadträten über einige Punkte diskutiert. Hans Huber zeigte sich von den gestiegenen Baukosten für das Jugendhaus überrascht. „Ich war von 1,6 Millionen Euro ausgegangen“, so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Jugendgemeinderat Daniel Krusic fürchtet die Belastung durch Lärm und Feinstaub durch die Züge auf der benachbarten Bahnstrecke. Von einer Feinstaubbelastung durch Züge habe sie noch nichts gehört, sagte Noller, sie wolle das jedoch prüfen. Und was den befürchteten Lärm angeht, kamen tröstende Worte von Ingrid Grischtschenko. „Wenn ich ein Jugendhaus an einer lauten Ecke baue, dann kann das Jugendhaus auch laut sein“, so die Grünen-Fraktionsvorsitzende.

Krusic haderte außerdem damit, dass das Jugendhausgelände von allen Seiten einsehbar sei und daher Rückzugsmöglichkeiten fehlen. Sein Vorschlag: den Radweg über die nahen Pausengärten führen. Er sei glücklich über die bisherigen Schelmenäcker-Planungen, mache aber ein Fragezeichen bei der für das Jugendhaus zur Verfügung stehenden Fläche. „Das Raumkonzept ist unverändert“, entgegnete Noller. Sie wolle das Paket nicht nochmals öffnen, da sonst Zeitverzug drohe. Die Baubürgermeisterin hält das Jugendhaus im städtischen Umfeld für richtig angesiedelt. „Eventuell finden wir noch an anderer Stelle Freiraum für die Jugendlichen“, begegnete Noller der Kritik, dass rund um das neue Jugendhaus zu wenig Platz zur Verfügung stehe.

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Ilona Koch will den Prozess nicht aufhalten. „Die jungen Leute warten schon lange“, sagte sie in Bezug auf die jahrelange Geschichte rund um Neubau oder Sanierung des Jugendhauses (wir berichteten). In diesem Sinne äußerte sich auch Erich Klauser. „Wir stehen hinter der Planung“, sagte der SPD-Vorsitzende und rühmte die gute Lage – direkt an einer Haltestelle.