Mountainbiker von den Waldenbuch Riders haben einen Dirtpark verwirklicht. Foto: Claudia Barner

Das Jugendreferat plant ein Modell, in dem der Nachwuchs in Waldenbuch kommunalpolitisch mit Mini-Projekten mitmischen kann.

Waldenbuch - Mal war es ein Jugendgemeinderat, mal war der Nachwuchs in regelmäßigen Jugendforen zur kommunalpolitischen Teilhabe aufgefordert. Dauerhaften Erfolg hatte in Waldenbuch bisher keines dieser Instrumente. Nun geht das städtische Jugendreferat der Schönbuchstadt neue Wege. Die Jugendlichen, die eine gemeinnützige Projektidee präsentieren, werden von der Kommune unterstützt. Am Dienstagabend stellten die Stadtjugendreferenten Artur Riedinger, Niko Bittner und Annemarie Lemeunier im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats das neue Beteiligungskonzept vor. Wichtigster Bestandteil ist ein Programm zur Förderung von Miniprojekten.

Die Mountainbiker von den Waldenbuch Riders haben vorgemacht, wie’s geht. Mit ihrer Idee vom Dirtpark auf dem Hasenhof sind sie im vergangenen Jahr auf die Gemeinde zugegangen, haben konkrete Pläne präsentiert und ihren Traum von der sprunggewaltigen Hügelbahn in Eigenleistung gemeinsam mit dem Bauhof umgesetzt. Jugendreferent Artur Riedinger hat den Prozess begleitet und war beeindruckt: „Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie Jugendbeteiligung gelebt werden kann.“

Auf Erfahrungen aufbauen

Auf diesen Erfahrungen soll aufgebaut werden. „Insbesondere Jugendliche streben nach Veränderung und können ein starker Motor für Innovationen sein“, stellte Riedinger bei der Vorstellung des Jahresberichts des Jugendreferats im Ratsgremium dar. Ein Baustein soll ein Jugendhausrat sein, in dem die Mädchen und Jungen das Miteinander im Jugendhaus Phönix organisieren.

Als regelmäßige Beteiligungsform, die gezielt Anknüpfungspunkte zur Politik schafft, hat der Experte die Förderung von Miniprojekten im Blick. Dazu gehören neben der Einbindung in die Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse auch finanzielle Hilfen. Mit einer Förderung von bis zu 400 Euro pro Projekt können die Jugendlichen rechnen. Wer seine Ideen mit Unterstützung der Kommune verwirklichen will, muss aber einige Voraussetzungen erfüllen. Das Vorhaben muss einen gemeinnützigen Zweck verfolgen. Zudem sollte die Gruppe aus mindestens drei Jugendlichen bestehen, die die Planung und Durchführung des Projekts weitgehend selbst übernehmen. Bei einem Erstgespräch können die Initiatoren ihre Pläne präsentieren, über die Förderung entscheidet das Stadtjugendreferat gemeinsam mit der Stadtverwaltung. Die Zahl der Maßnahmen ist limitiert: Bis zu fünf Miniprojekte pro Jahr sind möglich. Der Startschuss für das neue Beteiligungsmodell soll im Juli bei einer Auftaktveranstaltung im Jugendhaus Phönix fallen. Bis dahin bemühen sich die Jugendreferenten um die Finanzierung des Förderprogramms durch Drittmittel.