Jugendliche haben etwas zu sagen und wollen gehört werden. Foto: dpa/Gabbert

Eine neue Gesprächsreihe ist genau dafür gedacht: Kinder und Jugendliche selbst zu Wort kommen zu lassen, wie sie sich ihre Stadt vorstellen. Beispielsweise beim Stockbrotgrillen können sie dem Leinfelden-Echterdinger OB ihre Ideen unterbreiten.

Eine neue Gesprächsreihe in Leinfelden Echterdingen heißt „Wir wollen reden!“ Diese richtet sich ausschließlich an Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren. Genau sie sollen sagen, was sie sich von ihrer Stadt, ihrem Lebensraum wünschen und erhoffen, welche Ideen und Vorschläge sie dazu haben und wie sie diese umsetzen könnten. Gehört werden sie dabei nicht nur von den Vertretern des Stadtjugendrings, sondern auch vom Oberbürgermeister höchstpersönlich. Otto Ruppaner ist bei allen fünf Terminen dabei, um zuzuhören und ins Gespräch zu kommen.

 

„Formate wie ein Jugendforum in großem Rahmen gibt es ja einige“, sagt Sandra Fromme, die Geschäftsführerin des Stadtjugendrings. Ihnen sei es aber besonders um ein niederschwelliges, nahbares Format gegangen: Jeder Jugendliche, jede Jugendliche soll sich trauen können, etwas zu sagen, mitzumachen, sich einzubringen. Darum gibt es auch fünf Termine, in allen vier Stadtteilen Leinfelden-Echterdingens, in denen der OB die Jugendlichen dort trifft, wo sie sich sowieso treffen: in den Jugendhäusern, auf dem Aktivspielplatz Musberg, auf der Jugendfarm. „Wir wollen auch Jugendliche erreichen, die sonst vielleicht durchs Raster fallen, auch Jugendliche aus prekären Verhältnissen“, sagt Fromme. „Dafür braucht es Zeit und Raum.“

Fünf Termine in vier Stadtteilen

Beides ist bei der Gesprächsreihe ausreichend vorhanden. Die Termine sind immer freitags von 15 bis 17 Uhr. Los geht es am 17. Januar im Jugendtreff Forum Stetten. Im Februar trifft man sich am 21. auf der Jugendfarm Echterdingen, am 21. März auf dem Aktivspielplatz Musberg und am 11. April im Jugendcafé Domino in Echterdingen. Am 9. Mai findet der zunächst letzte Termin der Reihe im Jugendkulturzentrum Areal statt. Die Jugendlichen selbst sollen dabei als Gastgeber fungieren und das Programm organisieren, das Kochen, Handwerken oder auch Stockbrotgrillen am Lagerfeuer umfassen soll. „Die Idee mit dem Kochen kam vom Oberbürgermeister selbst“, erzählt Sandra Fromme, „wenn man gemeinsam etwas macht, egal ob Kochen oder Spazierengehen, kommt man wie von selbst ins Gespräch.“

Fromme lobt den Einsatz von Otto Ruppaner. Der OB und der Stadtjugendring haben die Gesprächsreihe gemeinsam entwickelt. „Mir ist es wichtig, dass die Jugend gehört wird und wir hierfür niederschwellige Formate anbieten, um den Jugendlichen Berührungsängste zu nehmen beziehungsweise diese gar nicht erst entstehen zu lassen“, gibt der OB selbst zu Protokoll. „Möglichst nahbar zu sein, ist mir ein Anliegen.“ Er habe in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit solchen Formaten gemacht. „Hierbei erfährt man unmittelbar, was sich die jungen Menschen wünschen, was sie umtreibt und wo es vielleicht auch Herausforderungen gibt.“ Er freue sich auf das Projekt, so Ruppaner.

„Wir wollen reden!“ soll der Startschuss sein für die zukünftige Jugendbeteiligung in Leinfelden-Echterdingen. „Wir sehen das Projekt im größeren Kontext“, sagt Sandra Fromme, denn die Partizipation soll kontinuierlich geschehen, nicht nur an bestimmten Terminen. Um auf die Gesprächsreihe aufmerksam zu machen, geht der Stadtjugendring in die Schulen und kontaktiert sein Netzwerk aus Vereinen, Organisationen und Schulsozialarbeit.

Drei Projekte sollen dabei herauskommen

Wichtig ist den Organisatoren zudem, „dass etwas dabei herauskommt“, so Fromme. Sprich: Es soll nicht nur geredet, sondern auch umgesetzt werden. Der Plan ist, dass drei Projekte, die bei „Wir wollen reden!“ angesprochen oder entwickelt werden, von der Stadtverwaltung geprüft und dann auch umgesetzt werden. „Natürlich unter der weiteren Beteiligung der Jugendlichen.“ Und auch das soll eine Strategie für die Zukunft sein: „Im besten Fall“, sagt Sandra Fromme, „werden bei allen städtischen Entscheidungen Kinder und Jugendliche mitgedacht.“

Anmeldung: www.sjr-le.de/wirwollenreden oder unter Whatsapp 01 57 / 57 11 94 53.