Die Jugendlichen waren mit Feuereifer bei der Sache und sprühten Schattenrisse auf den farbigen Hintergrund. Foto: privat

Jugendliche haben dem EnBW-Häuschen am Puppenweg einen farbenfrohen Anstrich verpasst. Der „Jugendrat in Stammheim“ hatte schon lange nach einer Fläche zum legalen Besprühen gesucht.

Stammheim - Seit wenigen Tagen ist der Stadtbezirk um ein farbenfrohes Gebäude reicher – ganz legal: Mitglieder der Projektgruppe „Jugendrat in Stammheim“ sowie weitere Jugendliche haben in Kooperation mit der Mobilen Jugendarbeit und dem Kinder- und Jugendhaus eine legale Sprühaktion auf die Beine gestellt. Dabei wurde das ehemals triste Betriebshäuschen der EnBW am Puppenweg umgestaltet. Tipps und Tricks zum Umgang mit Sprühdosen erhielten die Jugendlichen vom Farbkünstler Patrick Klein von der Firma „Graffiti-Stuttgart“. Er führte sie im Vorfeld der Aktion bei einem Workshop im Jugendtreff Sieben Morgen in die Materie und Geschichte des Graffiti ein und machte sie mit den unterschiedlichen Ausdrucksformen der Sprühkunst vertraut. Anschließend hatten die Jugendlichen Gelegenheit, sich kreativ mit Sprühdosen auszuprobieren und ein gemeinsames Motiv zu finden.

Graffiti um die Jugendkultur zu fördern

„Die Stammheimer Projektgruppe hatte sich schon zuvor intensiv mit dem Thema Graffiti auseinandergesetzt und sich um eine Fläche zum legalen Besprühen bemüht, um die Jugendkultur zu fördern und Vandalismus vorzubeugen“, schildert Straßensozialarbeiter Chris Sluiter von der Mobilen Jugendarbeit die Beweggründe. Fündig wurde die Projektgruppe bei der EnBW, die ihr Betriebsgebäude auf Anfrage für die Aktion und eine „jugendgemäße Gestaltung“ zur Verfügung gestellt hat.

Bunte Farnkleckse sorgen für Spaß und Kreativität

Dafür, dass die Flächen des Häuschens überhaupt besprüht werden konnten, hatten Teilnehmer eines internationalen Jugendaustausches zwischen dem Jugendhaus Stammheim und einer Gruppe aus Cardiff in Wales gesorgt. Sie hatten im Februar dieses Jahres die Vorarbeiten erledigt, hatten Sträucher und Büsche entfernt und die Wände des Gebäudes mit weißer Farbe grundiert.

Am eigentlichen Aktionstag Anfang Juni waren die Jugendlichen trotz drückender Hitze hoch motiviert und mit viel Elan bei der Sache. „Zu bemerken war auch die durchweg positive Resonanz seitens vieler Passantinnen und Passanten, die sich darüber freuten, dass Stammheim nun um einen fröhlichen Farbklecks reicher ist“, stellt Sluiter fest. „Der Stadtteil erfährt durch derartige Projekte nicht nur eine optische Aufwertung, sondern die jungen Menschen werden von den Bürgerinnen und Bürgern in ihrer Kreativität auch wohlwollend wahrgenommen und bestätigt.“

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