Jürgen Schweikardt hofft, bald wieder direkt vor seiner Mannschaft stehen zu können. Foto: Baumann

Wie kommuniziert er mit seinem Vertreter und der Mannschaft? Wie verfolgt Jürgen Schweikardt die Handballspiele seiner Mannschaft? Der zuletzt an Corona erkrankte Cheftrainer des TVB Stuttgart gibt Einblicke.

Stuttgart - Im Dienstag-Samstag-Rhythmus geht es für den TVB Stuttgart in der Handball-Bundesliga (HBL) bis zum Jahresende weiter. Füchse Berlin an diesem Dienstag (18 Uhr/auswärts), THW Kiel (19. Dezember, 18.30 Uhr/Porsche-Arena), MT Melsungen (22. Dezember, 18 Uhr/auswärts) und Bergischer HC (26. Dezember, 16 Uhr/Porsche-Arena) heißen die Gegner. Trainer Jürgen Schweikardt hofft, nach überstandener Corona-Erkrankung möglichst schnell wieder dabei sein zu können.

Herr Schweikardt, sind Sie wieder fit?

Ja, es geht mir gut. Ich hatte auch während meiner Erkrankung keine größeren gesundheitlichen Probleme. Am vergangenen Donnerstag lief meine Quarantänezeit ab.

Dann können Sie an diesem Dienstag (18 Uhr) im Spiel bei den Füchsen Berlin wieder dabei sein?

Das ist leider unwahrscheinlich. Denn im Gegensatz zu einem Normalbürger gelten für mich aufgrund des Hygienekonzepts der Handball-Bundesliga schärfere Regeln. Ich benötige ein negatives Testergebnis, um wieder mit allen aktiv am Spiel beteiligten Personen in Kontakt zu kommen.

Und dieser negative Befund fehlt Ihnen noch?

Ja, darauf warte ich sehnsüchtig. Sollte ich noch rechtzeitig ein negatives Testergebnis bekommen, fahre ich am Spieltag eventuell mit dem Auto zum Spiel. Die Mannschaft ist bereits am Montag mit dem Bus nach Berlin gereist.

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Kommunizieren Sie eigentlich mit Ihrem Vertreter und Co-Trainer Karsten Schäfer während der Spiele?

Wir kommunizieren ständig miteinander, aber nicht mehr unmittelbar vor oder während eines Spiels. Alle taktischen Dinge besprechen wir zuvor. Auch mit den Spielern stehe ich über regelmäßige Videokonferenzen in Kontakt.

Wie empfinden Sie die Situation, nicht direkt beim Team sein zu können?

Es macht wirklich keinen Spaß, aber auf der anderen Seite bin ich froh, das Ganze gut überstanden zu haben. Zehn Tage lang daheim zu bleiben ist ein Klacks verglichen mit anderen Menschen, die es viel schlimmer erwischt hat.

„Wie ein Tiger im Käfig“

Mit welchen Emotionen verfolgen Sie die Spiele Ihrer Mannschaft?

Mich hält es da nicht auf dem Sofa. Wie ein Tiger im Käfig gehe ich im Wohnzimmer auf und ab, vor allem, wenn es eng hergeht, wie zuletzt bei unserem Spiel gegen GWD Minden.

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Das der TVB nach einem Halbzeitrückstand noch in ein 30:26 gedreht hat.

Das hat mich sehr gefreut, da es zeigt, dass wir auch dann ein Spiel gewinnen können, wenn wir nicht die allerbeste Leistung abrufen. Aber immer funktioniert das sicher nicht.

Wahrscheinlich schon am Dienstag bei den Füchsen nicht.

Ganz sicher sogar müssen wir in Berlin viel, viel besser auftreten als zuletzt, wenn wir eine Chance haben wollen. Die Füchse sind das Team der Stunde in der Bundesliga. Wir müssen dynamischer spielen, mit höherem Tempo. Wir müssen die Lücken anlaufen, weniger die Gegenspieler – und unsere Chancen besser vorbereiten. Aber wir haben einen Vorteil.

„Ohne Druck aufspielen“

Welchen?

Dass wir nach zwölf Spielen schon 15 Punkte auf dem Konto haben, das ist sensationell. Wir können also ohne Druck aufspielen und unser Spiel weiter stabilisieren.

Das gilt auch für die Partie am kommenden Samstag (18.30 Uhr) gegen Branchenprimus THW Kiel.

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Absolut, und da hoffe ich dann natürlich, wieder live in der Porsche-Arena mit dabei sein zu können.

Ihr Torwart Johannes Bitter hat danach einen Auftritt im ZDF-„Sportstudio“. Was trauen Sie ihm an der Torwand zu?

Zunächst freue ich mich, dass erstmals in der Vereinsgeschichte ein Spieler des TVB Stuttgart dort zu Gast ist. Was die fußballerischen Qualitäten von Jogi betrifft: Er ist vielleicht nicht der Schnellste, aber technisch durchaus versiert.