Fellbacher Weingeist mit Fasnetsbier: Zum großen Jubiläumsumzug wird eigens ein Bier in Fellbach handgebraut. Foto: Eva Schäfer

Rund 70 Narrenzünfte und Vereine aus dem ganzen Land machen am 9. Februar Fellbach zur „Narrenhochburg“. Was beim Jubiläumsumzug des Fellbacher Carneval Clubs alles geboten wird.

Ein Fellbacher Weingeist mit einem eigens zum Jubiläum kreierten Fasnetsbier – das ist eine Kombination, die Premiere hat und manchen überrascht. Denn die Maske des Fellbacher Carneval Clubs (FCC) in Form eines Weinblatts mit dicker roter Nase und verschmitztem Blick bezieht sich auf die lange Tradition des Weinbaus in Fellbach. Das Fasnetsbier ist eine der Überraschungen, die der FCC zum 44-jährigen Bestehen bietet.

 

Es werden rund 8000 Besucher zum Umzug erwartet

Das Highlight ist der große Umzug am Sonntag, 9. Februar, mit rund 70 Narrenzünften und Vereinen. Narren aus dem ganzen Land ziehen als bunter Lindwurm mit Masken und Kostümen durch die Stadt bis zur Alten Kelter. Darunter sind etwa die Scilla Männle aus Stuttgart-Hofen, die Waiblinger Salathengste, der Murrer Karneval-Verein, die Remshexen aus Waiblingen, die Fellbacher Weidawölfe und die Knollenbäuch aus Stuttgart-Münster. „Wir erwarten rund 8000 Besucher“, sagt Martin Thaler, der Pressereferent des FCC aus der Erfahrung früherer Umzüge. Der Fellbacher Carneval Club hatte bereits 1982 einen ersten Umzug von Schmiden nach Oeffingen organisiert. Wenn Thaler zurückblickt, staunt er über die Entwicklung. „Als 1981 von sieben jungen Fellbachern die Idee aufkam, einen Fellbacher Carneval Club zu gründen, war es ein gewagter Entschluss.“ Keiner hätte wohl damals gedacht, dass in dem pietistischen Fellbach sich so ein Verein 44 Jahre halten kann.

Die Fellbacher Weingeister – hier beim vergangenen Rathaussturm mit den Weidawölfen– sind immer wieder für Schabernack gut. Foto: Gottfried Stoppel

Inzwischen hat der FCC mehr als 230 Mitglieder, die zahlreiche Veranstaltungen organisieren. Es steckt einiges an Aufwand dahinter, bis so ein Umzug auf die Beine gestellt ist. Seit Mai vergangenen Jahres tagt dazu ein Ausschuss im FCC. Zur Vorbereitung gehören Einladungen an Fasnetsvereine, das Einholen von Genehmigungen, auch das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei, der Bauhof, die Stadtverwaltung seien unter anderem eingebunden bei den Planungen. Dass das 44. Bestehen gefeiert wird, passe zum FCC.

„Jubiläen werden, wie es bei Narren so üblich ist, mit Schnapszahlen begangen“, sagt Thaler. Die rund 2300 Narren, die dann die Fellbacher Innenstadt bevölkern, laden zum Mitmachen ein. Die Zuschauer können kostümiert kommen. Oder wie es der FCC-Pressereferent sagt: „Mr kann au oifach aus sich raus ganga.“Er wirbt für den Umzug als Ausflugsziel: „Der Fellbacher Umzug ist ideal für einen Familientag.“ Er verweist auf die Tradition des Fasnetsbrauchs: „Masken und Häs werden in manchen Gegenden seit Generationen in den Familien vererbt.“

Premiere hat auch ein Narrengottesdienst. Um 10 Uhr findet ein ökumenischer Narrengottesdienst in der Kirche St. Johannes statt. Nach dem Zunftmeister-Empfang um 11.30 Uhr im Rathaus gibt es im Rathausinnenhof und im Narrendorf am Marktplatz ein „Guggen-Monsterkonzert“ mit Bewirtung. Anschließend stellen sich die Narrenzünfte in der Tainer Straße auf, damit um 13.30 Uhr der närrische Lindwurm startet – quer durch die Stadt bis zur Alten Kelter. Dort steigt eine Narrenparty – mit Darbietungen der Narrenzünfte und Guggenmusikern.

Für das leibliche Wohl wird entlang der Umzugsstrecke und im Narrendorf gesorgt. Dort wird auch das Fasnetsbier ausgeschenkt. Markus Schmitt, ehemaliger Zunftmeister des FCC, hat das Bier in seiner neuen Produktionsstätte im Industriegebiet in Schmiden gebraut. Rund 1300 Flaschen der Marke „Cannstatter Keller“, mit dem närrischen Etikett inklusive lachendem Weingeist, seien abgefüllt worden. „Hah desch ebbes toll’s so a Fasnetsbier“, sagt Martin Thaler begeistert. Der FCC verlangt an Zugangsstraßen und an der Umzugsstrecke einen „närrischen Obulus“ von vier Euro, um mit dem Erlös die Kosten teilweise abzudecken. Und Martin Thaler fügt an: „Wir würden uns freuen, wenn die Häuser entlang des Umzugs närrisch geschmückt werden.“

Faschingstermine

Närrische Termine
Am Sonntag, 9. Februar, steigt der Jubiläumsumzug quer durch Fellbach. Start ist um 13.30 Uhr in der Tainer Straße. Der Fellbacher Carneval Club (FCC) hat weitere Termine in seiner Kampagne vor: Am 27. Februar stürmt die Fellbacher Narrenschar eine Schule und das Fellbacher Rathaus. Beginn des Rathaussturms ist um 12 Uhr. Am 28. Februar ist ein Mannschafts-Buttenrennen angesagt und DJ Weingeist rockt die Bühne auf dem Vorplatz der Neuen Kelter. Am 2. März steigt der FCC-Kinderfasching, Einlass ab 14 Uhr in der Alten Kelter, Beginn: 15.11 Uhr mit Bewirtung. Auf der Homepage fccweb.de gibt es weitere Infos.