Die Ortsgruppe Fellbach des Schwäbischen Albvereins kümmert sich auch um die Pflege des Naturschutzgebiets „Hinterer Berg“ auf dem Kappelberg. Foto: Privat

Die Ortsgruppe Fellbach des Schwäbischen Albvereins wurde 1893 gegründet. Sie feiert das Jubiläum am kommenden Samstagabend mit einer öffentlichen Veranstaltung im Hesse-Saal der Schwabenlandhalle.

Fellbach - Eine lange Zeit sind 125 Jahre. So lange ist es her, dass in Fellbach die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins aus der Taufe gehoben wurde. Eine bis heute im wahrsten Sinne des Wortes wegweisende Vereinsgründung. Fellbach lebt und profitiert nach wie vor davon.

Im Jahr 1893 sei Fellbach ein Marktflecken mit etwa 4000 Einwohnern gewesen, die ihr Wasser noch am Brunnen holen mussten. Diesen historischen Eckpunkt hat die Fellbacher Ortsgruppe in ihrer Chronik zum 100-jährigen Bestehen hervorgehoben. Seitdem sind weitere 25 Jahre ins Land gezogen.

Nun steht das 125-jährige Bestehen am Samstag im Hesse-Saal der Schwabendlandhalle bei der traditionellen Jahresfeier im Mittelpunkt. Oberbürgermeisterin Gabriele Zull wird ein Grußwort sprechen, ebenso der Gauwart aus Stuttgart. Die Fellbacher Trollinger vom Philharmonischen Chor sorgen für den musikalischen Rahmen. Der Zauberkünstler Phillip Flint zeigt „Moderne Magie“ und die Volkstanzgruppe aus Neckartailfingen ihre Künste.

Die Sonnenwendfeier ist Tradition. Foto: Herschmann

Er ist einer der ältesten Wandervereine in Deutschland

Eine Chronik in Form einer Broschüre wurde nicht aufgelegt. Günter Schramm aus dem Vorstandsteam wird stattdessen in seiner Rede auf die wichtigsten Meilensteine von 1893 bis heute eingehen. Und dabei im Jahr 1888 beginnen. Der Schwäbische Albverein wurde nämlich schon vor 130 Jahren, am 13. August 1888, in Plochingen gegründet. Er ist einer der ältesten Wandervereine in Deutschland, seine Hauptgeschäftsstelle sitzt in Stuttgart. Das Gebiet des Schwäbischen Albvereins reicht von der Schwäbischen Alb bis zur Tauber und an den Bodensee.

Seit 1994 ist der Schwäbische Albverein als Naturschutzverband anerkannt. Er ist in 22 Gaue und 570 Ortsgruppen gegliedert, eine davon ist in Fellbach. Sie ist bis heute selbstständig geblieben und will das auch in Zukunft sein. In unmittelbarer Nachbarschaft haben sich Ortsgruppen bereits zusammengeschlossen. Die Fusionen wurden notwendig, weil es an Nachwuchs fehlt und an Personen, die sich im Vorstand engagieren und Ämter übernehmen.

Der Schwäbische Albverein betreibt über 20 Wanderheime

„Der Schwäbische Albverein widmet sich nicht nur dem Wandern, sondern vor allem der regionalen Kultur. Er will das Besondere und das Typische pflegen und erhalten. Dazu zählen der Schutz von Natur und Landschaft ebenso wie die Pflege von Sprache, Musik, Tanz und Lied“, werden die Aktivitäten umschrieben. Außerdem bildet er Wanderführer aus und hat Naturschutzwarte in seinen Reihen. Der Fellbacher Kappelberg profitiert umfänglich davon: Das Naturschutzgebiet „Hinterer Berg“ wird von der Ortsgruppe Fellbach ganzjährig gepflegt.

Der Schwäbische Albverein betreibt über 20 Wanderheime, auf Fellbacher Markung hat es allerdings noch nie eines gegeben. Die Ortsgruppe besitzt auch kein eigenes Vereinsheim, sie trifft sich in einem Raum in der Neuen Straße 14. Eine besondere Stellung nimmt Fellbach dennoch durch den Kernenturm ein. Er steht auf Fellbacher Markung hoch oben am Kappelberg, wurde von der Ortsgruppe Stuttgart gebaut und wird von ihr betreut und unterhalten. Es ist übrigens der erste aus Stein gebaute Aussichtsturm des Albvereins, davor wurden sie nur aus Holz gezimmert.