Die Versöhnungskirche im Leonberger Stadtteil Ramtel wird 60 Jahre alt. Zeitzeugen erinnern am Sonntag an das Experiment der „Kolonie“.
Das Bauprojekt war nicht unumstritten, doch es wurde realisiert: In diesem Herbst jährt sich die Einweihung der evangelischen Versöhnungskirche und des Wichern-Kindergartens zum 60. Mal. Aus diesem Anlass lädt die Kirchengemeinde Leonberg-Nord für Sonntag, 12. Oktober, zu einem Doppelfest rund um das Gotteshaus im Ramtel unter dem Motto „Hoffnung pflanzen“ ein. Um 10 Uhr beginnt der Tag mit einem festlichen Erntedankgottesdienst, den die beiden Pfarrerinnen vor Ort gemeinsam mit dem Kindergarten, dem Musikverein Lyra und dem Bezirkskantor Attila Kalman gestalten.
Musik und Informationen
Zudem gibt es ein Platzkonzert der Lyra. An einem Stand kann man sich über Neuigkeiten aus der Quartiersarbeit informieren. Für die kleinen Gäste gibt es Kinderschminken, eine Bastelstation und zwei Aufführungen des beliebten Kasperle-Theaters unterm Turm. Um 13 Uhr öffnet der Evangelische Wichern-Kindergarten seine Pforten – in allen Räumen des Hauses laden Stationen zum Mitmachen ein.
Spannend wird um 13 Uhr das Gespräch mit Zeitzeugen sein, die damals kurz nach der umstrittenen Erbauung der Kirche in der Gemeinde aktiv waren und das Kirchenexperiment der sogenannten „Kolonie“ miterlebten. Doris Wacker, die Frau des früheren sogenannten Kolonie-Pfarres, und Fritz Röhm, der Bruder des KZ-Gedenkstätten-Initiators Ernst Röhm, haben viel zu erzählen.
Auch Musik von Chopin erklingt
Um 16 Uhr interpretiert Bernhard Mussel Klaviermusik von Frédéric Chopin auf dem Pfeiffer-Flügel in der Kirche, bevor eine musikalische Andacht das Doppelfest beendet.