Nach den Attraktionen in der Vergangenheit sollen nun die Besucher selbst im Mittelpunkt des Bergfestes stehen. Foto: Patricia Sigerist

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause steigt das Fest im Wald oberhalb von Stetten wieder – mit einem neuen Festkonzept feiert das Kraxelidyll außerdem den 45. Geburtstag.

Feiern wie damals – urig, rustikal und vertikal“ – so lautet das Motto beim Bergfest im Klettergarten des Schwäbischen Albvereins oberhalb von Stetten am Sonntag, 26. Juni. Coronabedingt hat die Bezirksgruppe Remstal des Deutschen Alpenvereins in den vergangenen zwei Jahren auf das traditionelle Bergfest verzichten müssen. Die Wiederauflage nach der Pandemiepause wird nun zugleich zum kleinen Jubiläum.

Erst Improvisation, dann Attraktionen, jetzt das Persönliche

„Wir schauen zurück auf 45 Jahre Bergfeste, die anfangs ein Treff von Menschen waren, die mit der Bezirksgruppe Remstal in den Bergen unterwegs waren“, heißt es in der Einladung zur Hocketse im Klettergarten. Anfangs sei dabei die Improvisation im Vordergrund gestanden, später hätten verschiedene Attraktionen das Bild der Bergfeste geprägt. Der Rettungshubschrauber, die Feuerwehrleiter, die Bergwacht mit ihrem Rettungsgerät oder Vorführungen der Jugend seien die Höhepunkte der vielen Bergfeste gewesen. „Heute noch unvergessen: das Felsballett unserer damaligen Klettergruppe.“ Sehr gut in unsere Zeit passe da, dass irgendwann Steigerungen nicht mehr möglich und vielleicht auch nicht mehr gewollt seien. Dass inzwischen der Klettergarten fast eine Art Pflichtübung nebenbei für jeden Kugelbahnbesucher sei, „lässt die mutige Entscheidung und das ehrenamtliche Engagement der Alpenvereinler vergessen, die vor 45 Jahren den Klettergarten schufen.“

Im Rückblick, aber auch mit Ausblick auf Neues habe der Verein deshalb die am Sonntagmorgen um 11 Uhr startende neue Klettergarten-Hocketse 2022 unter das Motto gestellt: „Feiern wie damals – urig, rustikal und vertikal“. Als Start nach der Corona-Pandemie habe man – nach den jeweils kurzfristigen Absagen in den beiden vergangenen Jahren – für dieses Jahr etwas Neues gewagt. Nicht mehr das Programm stehe im Mittelpunkt, sondern die Besucher – „und das mit einer Speisekarte und Getränken, die an die Zeit der Gründung des Klettergartens erinnern“. Das Ziel sei ein lockeres Miteinander von Bergbegeisterten, Wanderern und Kletterern. Auch in diesem Jahr gibt es andererseits die Gelegenheit, „vertikal“ ins Fest einzusteigen. Einer Klettereinheit an den Felsen steht laut Verein nichts im Weg. Die MTB-Gruppe wird außerdem Trail-Fahrten am Jägerhaus und Katzenkopf anbieten. Entsprechende Ausrüstung, so der Hinweis, sei aber zwingende Voraussetzung.

Geparkt wird unten im Tal

Die Zufahrt zum Klettergarten ist am Sonntag gesperrt. Der Alpenverein bittet die Besucher, mit den Fahrzeugen unten im Tal zu parken und den Weg zur Hocketse mit einer kleinen Wanderung zu verbinden. „Oder noch besser“,so lautet der Vorschlag der Stettener Kletterfreunde, „Sie kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Stetten. Damit tun Sie der Umwelt einen großen Gefallen.“