Matthias Gaebler (links) und Philipp Plötz, damals bauausführender Architekt, bei der Jubiläumsfeier vor Bildern des Salute. Foto: Fritzsche

Bewohner und Freunde haben das 50-jährige Bestehen des Hochhauses Salute gefeiert. Auch Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann teilte seine Erinnerungen zum Salute mit den Gästen.

Fasanenhof - Es war eine große Baustelle, aber glücklicherweise ist nichts Überraschendes passiert.“ So erinnerte sich Philipp Plötz an den Bau des Salute in den Jahren 1961 bis 1963. Der 85-Jährige war damals der bauausführende Architekt und am Samstagabend Ehrengast bei der Jubiläumsfeier. „Ich habe zum Teil auch Pläne für das Salute gezeichnet. Und alle paar Wochen bin ich nach Berlin geflogen, um mich mit Hans Scharoun abzustimmen“, so Plötz. Der Berliner Architekturprofessor Scharoun hatte die Pläne für das Hochhaus gemeinsam mit dem Stuttgarter Architekt Wilhelm Frank entworfen.

Philipp Plötz sieht das Salute als persönlichen Erfolg an: „Das Salute ist die ideale Entwicklung im Hochhausbau, ganz anders als viereckige Industriekästen. Fast alles ist an Ort und Stelle gebaut worden, bis auf die Balkone hatten wir keinerlei Fertigteile.“ Auch an der Farbgestaltung der Fassade war Plötz maßgeblich beteiligt. Die gefällt ihm bis heute, und er ist froh, dass sie aufgrund des Denkmalschutzes auch nicht verändert werden darf: „Bei anderen Häusern, die ich geplant habe, war das nicht so – und die sind heute weiß überstrichen.“

„Es stellt eine Besonderheit dar“

Auch Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann teilte seine Erinnerungen zum Salute mit den Gästen: „Ich kenne das Salute aus den 1960er Jahren, als ich eine Zeit lang im Fasanenhof gewohnt habe.“ Noch heute, wenn er über die Nord-Süd-Straße Richtung Bezirksrathaus fahre, schaue er immer noch gern den Sonnenaufgang hinter dem Hochhaus an. Die eigenwillige Architektur des Gebäudes sei nicht nur außen, sondern auch innen zu erkennen: „Bei den Jubilarbesuchen sehe ich immer wieder, welch interessanten Zuschnitt die Wohnungen haben.“ Ähnlich wie in Möhringen Spitalhof und Martinskirche das Stadtbild prägten, so sei es im Fasanenhof neben den beiden Kirchengemeindezentren eben das Salute. „Es stellt eine Besonderheit dar.“

Baubürgermeister Matthias Hahn schickte eine Videobotschaft, die im Saal der evangelischen Kirchengemeinde für die Gäste auf eine Leinwand projiziert wurde. Aufgrund eines Familienfestes in Berlin könne er nicht selbst dabei sein, so Hahn: „Die Besichtigung des Salute würde ich aber gerne nachholen.“ Die Aussicht vom Dach wolle er einmal genießen, sowie die hauseigene, originale Müllverbrennungsanlage in Augenschein nehmen. „Das können wir sicher bei einer Führung einmal arrangieren“, sagte Matthias Gaebler, der im Salute aufgewachsen ist und mittlerweile mit seiner Familie selbst dort lebt. Er hat die Jubiläumsfeier genau wie das Sommerfest im September auf die Beine gestellt. Angestoßen wurde natürlich auch, auf die nächsten 50 Jahre: mit eigens gravierten Sektgläsern, die den Salute-Schriftzug tragen. Die Feier am Samstag hat übrigens genau 52 Jahre und fünf Tage nach der Grundsteinlegung stattgefunden.