Szene aus Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Verfilmung: Elijah Jordan Wood als Frodo Beutlin Foto: dpa

Mit „Der Herr der Ringe“ hat J.R.R. Tolkien ein Jahrhundertbuch geschrieben. An diesem Dienstag wäre der Weltenerfinder 125 Jahre alt geworden. Für die „Stuttgarter Nachrichten“ ein guter Grund, dem großen Magier einen Glückwunsch zu senden.

Stuttgart - Natürlich, man macht das nicht. Posthum ein Glückwunsch – und ohne wirklich runde Zahl. Aber es geht auch nicht nur um einen, der schreibend und malend ein eigenes Weltenepos – eigene Sprachen inklusive – begründete, der Verssammlungen und Liederbücher veröffentlicht hat. Und nicht nur um einen, dessen Szenarien derart beflügeln, dass sie andere Künste bis hin zum Film an den Rand ihrer Möglichkeiten bringen.

Erzähler und Erfinder

J. R. R. Tolkien (1892–1973) war ein großer Erzähler, ja, ein Erfinder. John Ronald Reuel Tolkien, der am 3. Januar 1892 in Bloemfontein in Südafrika geboren wurde, ist aber mehr: Er ist ein Magier. Einen kleinen schickte Tolkien ja auf große Reise – Bilbo Beutlin. Kaum halb so groß wie ein erwachsener Mensch, doch eben so groß wie jene, die Bilbos Abenteuern als Erste lauschten. 1937 erscheint „Der Hobbit“ – und die Erwachsenen lesen den Kindern vor. Jedoch – sie lesen weiter. Lesen die drei Bände des Jahrhundertbuches „Der Herr der Ringe“ (1954/1955). Und sie folgen Tolkien in alle Winkel seines Kontinents. Der Stuttgarter Verlag Klett-Cotta öffnet von 1968 an die eigentliche Schatztruhe – mit dem „Silmarillion“ (1977) als abgründig funkelnder Krone. 125 Jahre J. R. R. Tolkien sind ein guter Anlass für einen Glückwunsch – und für den größten Zauber: das Lesen.