Die Journalistin Mesale Tolu hatte in der Türkei mehr als sieben Monate lang wegen Terrorvorwürfen im Gefängnis gesessen. Foto: dpa

Mesale Tolu war am Wochenende nach langer Haft und Ausreisesperre in der Türkei in die Heimat zurückgekehrt. Ihre Unterstützer sehen die Freiheit der Ulmer Journalistin jedoch noch immer eingeschränkt.

Ulm - Nach der Rückkehr von Mesale Tolu aus der Türkei nach Deutschland sehen Unterstützer die Freiheit der Ulmer Journalistin noch immer eingeschränkt. „Sie ist froh, dass sie wieder in Deutschland ist, andererseits: So richtig froh ist sie auch nicht, (...), denn so richtig Freiheit ist es nicht, wenn immer noch ein Prozess gegen sie läuft, 20 Jahre Haft drohen und sie ihren Mann zurücklassen musste“, sagte der Sprecher des Solidaritätskreises „Freiheit für Mesale Tolu“, Baki Selcuk, bei Bayern 2 am Montag.

Tolu war am Sonntag nach langer Haft und Ausreisesperre in der Türkei in die Heimat zurückgekehrt.

Die Journalistin hatte in der Türkei mehr als sieben Monate lang wegen Terrorvorwürfen im Gefängnis gesessen - die Türkei wirft ihr Unterstützung der verbotenen linksextremen Gruppe MLKP vor. Nach ihrer Freilassung im Dezember durfte sie zunächst nicht ausreisen. Tolus Prozess in der Türkei wird ungeachtet ihrer Ausreise fortgeführt. Auch ihr Ehemann Suat Corlu ist angeklagt. Seine Ausreisesperre ist nicht aufgehoben, er muss in der Türkei bleiben.

„Sie ist davon überzeugt und ich bin es auch, dass sie unschuldig ist, und insofern möchte sie auch die Prozesse selber begleiten“, sagte Selcuk dem Sender. Eine Prognose, wann und ob Tolus Mann nach Deutschland kommen könne, sei schwer. „Aber wir geben unsere Hoffnung nicht auf.“