Demonstration für die Freilassung von Deniz Yücel in Berlin Foto: dpa

Die Zahl der weltweit inhaftierten Journalisten hat mit 262 einen Höchststand erreicht. In der Türkei, wo auch der deutsche Reporter Deniz Yücel in Untersuchungshaft sitzt, ist die Zahl der Fälle inzwischen leicht gesunken.

New York - Die Zahl der weltweit in Haft sitzenden Journalisten hat einem Bericht zufolge einen Rekordstand erreicht. 262 Mitarbeiter von Medien saßen Anfang Dezember weltweit hinter Gittern, drei mehr als im vergangenen Jahr. Das teilte das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) in New York in seiner Jahresbilanz mit. Die Zahl sei die höchste, seit die jährliche Erhebung zu Journalisten hinter Gittern Anfang der 1990er begonnen habe

Die meisten Journalisten, nämlich 73, sind in der Türkei inhaftiert. Unter ihnen ist auch der „Welt“-Reporter Deniz Yücel, der seit mehr als 300 Tagen in Untersuchungshaft ist, ohne Anklageschrift. In der Rangliste folgen China, wo 41 Journalisten im Gefängnis sitzen, und Ägypten mit 20. Auch Eritrea, Vietnam und Aserbaidschan landeten im oberen Bereich der Liste.

„Es ist eine Schande, dass die Zahl der Journalisten im Gefängnis zum zweiten Mal einen Rekordstand erreicht hat“, sagte der CPJ-Chef Joel Simon. „In einer fairen Gesellschaft sollte nie ein Journalist für seine Arbeit und kritische Berichterstattung eingesperrt werden, aber 262 bezahlen diesen Preis.“