Außenminister Gabriel hatte sich für die Freilassung des Journalisten eingesetzt. Foto: dpa

Außenminister Sigmar Gabriel hatte sich zwei Mal mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen, um sich für die Freilassung Deniz Yücels einzusetzen. Dass der Journalist nun aus dem Gefängnis entlassen wird, begrüßt Gabriel.

München - Außenminister Sigmar Gabriel hat die bevorstehende Freilassung des Journalisten Deniz Yücel aus türkischer Haft begrüßt. „Das ist ein guter Tag für uns alle“, erklärte er am Freitag zu der Entscheidung der türkischen Justiz. „Ich danke ausdrücklich der türkischen Regierung für ihre Unterstützung bei der Verfahrensbeschleunigung.“

Die Bundesregierung hat sich seit Monaten für eine Freilassung Yücels eingesetzt. Gabriel sagte, er habe sich auch zwei Mal mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen, um eine Beschleunigung des Verfahrens zu erreichen. Diese Treffen waren bisher nicht bekannt.

„Die türkische Regierung hat immer Wert darauf gelegt, dass sie keinen politischen Einfluss auf die Gerichtsentscheidung nehmen werde“, betonte Gabriel. Er dankte ausdrücklich dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavosoglu, mit dem er ebenfalls mehrfach über den Fall Yücel gesprochen hat. Außerdem dankte Gabriel Kanzlerin Angela Merkel (CDU), „für ihr Vertrauen in die Arbeit des Auswärtigen Amtes in diesem schwierigen Fall“.

Heiko Maas zeigt sich erleichtert

Auch der geschäftsführende Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat erleichtert auf die angekündigte Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel in der Türkei reagiert. „Das ist eine großartige und überfällige Nachricht“, sagte Maas am Freitag in Berlin. „Jeder Tag, den Deniz Yücel im Gefängnis verbracht hat, war einer zu viel.“ Maas kündigte an, die Regierung werde „weiter alles dafür tun, dass alle in der Türkei zu Unrecht inhaftierten Deutschen so schnell wie möglich freigelassen werden“.

Der Fall war zuletzt der größte Streitpunkt im Verhältnis zur Türkei. Yücel saß ein Jahr ohne Anklage in der Türkei im Gefängnis. Anschließend wurde gegen ihn wegen Terrorvorwürfen Untersuchungshaft verhängt. Zuletzt war aber Bewegung in den Fall gekommen.