Philipsburg auf der Insel Saint-Martin in der Karibik ist vom Hurrikan „Irma“ schwer verwüstet worden. Foto: ANP

Experten zufolge bleibt der Hurrikan „Irma“ weiter extrem gefährlich. Der Tornadobeauftragte des Deutschen Wetterdienstes erklärt, warum das so ist.

Offenbach - Hurrikan „Irma“ wird nach Ansicht des Deutschen Wetterdienstes sehr gefährlich bleiben. Das liegt auch an der ungünstigen Zugbahn: „Irma“ wird fast ausschließlich auf warmem Wasser mit Temperaturen von 26 bis 30 Grad unterwegs sein und das brauche so ein Hurrikan „als Energiequelle“, sagte der Tornadobeauftragte des Deutschen Wetterdienste (DWD), Andreas Friedrich, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf Daten des US-amerikanischen National Hurricane Center.

Lesen Sie hier die aktuellen Entwicklungen in unserem News-Blog.

Weitere Entwicklung: „Irma“ werde weiterhin hohe Windgeschwindigkeiten von derzeit etwa 290 Kilometern pro Stunde bringen, sagte Friedrich. Er geht davon aus, dass der Hurrikan im Laufe des Donnerstags zu schweren Schäden an der Nordküste von Haiti, der Dominikanischen Republik und den westlichen Ausläufern der Bahamas führt. Kuba werde am Freitag möglicherweise nur vom Rand des Hurrikans betroffen sein. In der Nacht zum Sonntag werde „Irma“ voraussichtlich auf Florida treffen. „Irma“ sei noch immer ein katastrophaler Hurrikan der stärksten Kategorie fünf.

Stufe Sechs: An der Diskussion um eine mögliche Stufe sechs für Hurrikans, die so stark sind wie „Irma“, wollte sich der DWD nicht beteiligen. Entscheidend sei es, vorherzusagen, ob ein Sturm lebensbedrohliche Auswirkungen habe. „Niederschlagsmenge, Windgeschwindigkeiten und Sturmfluten, das kann man vorhersagen und dann ist es unerheblich, ob man das als Stufe fünf oder sechs bezeichnet“, sagte Friedrich.

Drei Hurrikans: „Jose“ befindet sich noch mitten auf dem Atlantik und ist mit Stufe eins derzeit verhältnismäßig schwach. Gefährlich ist der nächste Hurrikan trotzdem: Schon am Freitag könne sich „Jose“ „explosiv verstärken“ und zu einem Hurrikan der Stufe vier werden und später auf den Bereich der nördlichen Antillen treffen, wo „Irma“ bereits mehrere Menschen in den Tod riss. „Katia“, ebenfalls ein Hurrikan der Kategorie eins, ist derzeit im Golf von Mexiko. Er zieht voraussichtlich weiter in Richtung mexikanische Küste, und schwächt sich womöglich zu einem tropischen Tief ab.

Zahl der Hurrikans: „Man kann bisher noch nicht feststellen, dass es wirklich eine Zunahme gibt und der Klimawandel dazu geführt hat, dass Hurrikans im Atlantik häufiger auftreten“, sagte Friedrich. Hurrikans hingen mit der Wassertemperatur zusammen, die in diesem Jahr höher sei als sonst, sagte der DWD-Tornadobeauftragte. Im vergangenen Jahr habe es aufgrund des Klimaphänomens „El Niño“ weniger Hurrikans gegeben.