Neuseeland ist noch immer erschüttert vom Massenmord in Christchurch. Auch eine Buchhandelskette wollte ein Zeichen setzen. Foto: AFP

Nach der Bluttat von Christchurch hatte Neuseelands größte Buchhandelskette Bücher des konservativen Kanadiers Jordan Peterson aus dem Sortiment genommen. Das hielt aber nicht lange.

Wellington - Neuseelands größte Buchhandelskette Whitcoulls verkauft die Bücher des umstrittenen kanadischen Bestseller-Autors Jordan Peterson wieder. Am Mittwoch standen das Sachbuch „12 Rules for Life. Ordnung und Struktur in einer chaotischen Welt“ und andere Peterson-Bücher wieder in den Regalen. Nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf zwei Moscheen mit 50 Toten hatte Whitcoulls sie weggeräumt. Dafür gab es Lob, aber auch viel Kritik.

Meinungsänderung ohne Erklärung

Der Psychologie-Professor hat auf YouTube einen Kanal mit knapp zwei Millionen Abonnenten. Die „New York Times“ bezeichnet ihn als aktuell „einflussreichsten Intellektuellen der westlichen Welt“. Manche sehen in dem 56-Jährigen einen Wegbereiter von rechten Ideologien. Seit den Anschlägen von Christchurch kursiert im Internet ein Foto von Peterson, wie er mit einem Mann posiert, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Ich bin ein stolzer Islamhasser“ trägt.

Daraufhin verbannte ihn Whitcoulls aus seinem Programm. Das Unternehmen wollte sich zunächst nicht dazu äußern, warum es seine Meinung so schnell wieder geändert hat. In Christchurch hatte ein Schütze mit mehreren Waffen am 15. März 50 Menschen getötet und mehrere Dutzend verletzt. Als mutmaßlicher Täter sitzt ein 28 Jahre alter Rechtsextremist aus Australien in Untersuchungshaft.