Sportwagenbauer unterstützt Ballettschule: Porsche investiert 10 Millionen Euro in den Neubau der John-Cranko-Schule. Foto: dpa

Zehn Millionen Euro investiert Porsche in den Neubau der John-Cranko-Schule. Gemeinsam mit den 16 Millionen Euro der Stadt soll das Geld in eine gemeinsame Stiftung zur Förderung der Ballettschule fließen.

Zehn Millionen Euro investiert Porsche in den Neubau der John-Cranko-Schule. Gemeinsam mit den 16 Millionen Euro der Stadt soll das Geld in eine gemeinsame Stiftung zur Förderung der Ballettschule fließen. 

Stuttgart - Der Autobauer Porsche gibt zehn Millionen Euro für den Neubau der John-Cranko-Schule und schließt damit die Finanzierungslücke der Stadt Stuttgart. Das Geld, rund ein Fünftel der geplanten Gesamtkosten, soll zusammen mit 16 Millionen Euro der Stadt in eine gemeinsame Stiftung zur Förderung der Ballettschule fließen. Das teilten Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) und der Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke am Mittwoch in Stuttgart mit.

„Als Hauptsponsor des Staatsballetts haben wir natürlich ein großes Interesse an einer intensiven Nachwuchsarbeit. Denn diese ist eine unverzichtbare Grundlage, um den Weltruf des Staatsballetts auf lange Sicht zu sichern“, sagte Meschke. Kuhn freute sich über die Unterstützung: „Damit sind wir in der Lage, das Projekt von der Stadt her nachhaltig zu finanzieren.“

Gemeinderat muss noch zustimmen

Die „Stiftung zur Förderung der John-Cranko-Schule der württembergischen Staatstheater Stuttgart“ soll die Hälfte der neuen Schule erwerben. In vier Raten werde Porsche die zehn Millionen Euro in den Jahren 2014 bis 2017 zahlen. Das Geld der Stadt sei bereits in den Haushalt der kommenden Jahre eingeplant. Die 25,3 Millionen Euro, für die die Stadt aufkommen muss, seien mit Hilfe von Porsche gesichert. Die andere Hälfte trägt das Land. Der Gemeinderat der Stadt muss der Gründung der Stiftung noch zustimmen.

Die Kosten teilen sich wie folgt auf: Die Baukosten inklusive Risiko-Reserve betragen 44,9 Millionen Euro. Dazu kommen der Anteil für die Einrichtung mit 3,5 Millionen Euro sowie 2,19 Millionen Euro für das Neubaugrundstück.

"Langersehntes Signal"

„Dieses klare Bekenntnis der Stadt und des Landes sind das langersehnte Signal: Die Cranko-Schule ist ein Juwel, für das wir gemeinsam Verantwortung tragen“, sagte Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) laut Mitteilung. Auch Sabine Kurtz, kulturpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, begrüßte das Engagement des Autobauers: „Eine solche Kooperation von Wirtschaft und Kultur ist wegweisend und stellt für beide Seiten einen Gewinn dar, vor allem mit Blick auf die unverzichtbare Nachwuchsarbeit des Staatsballetts.“

Um den Neubau der Ballettschule hatte es in den vergangenen Monaten viel Streit gegeben. Auslöser war der Kostenanstieg von zunächst 32 Millionen auf 50 Millionen Euro. Die Stadt hatte, ausgehend von den niedrigeren Kosten, nur 16 Millionen Euro für das Projekt freigegeben. Das Land weigerte sich, einen höheren Anteil zu übernehmen.

Beim Versuch, den Sichtbeton der Fassade durch Verbundplatten zu ersetzen und so 900.000 Euro zu sparen, hatten die Architekten ein Veto eingelegt. Jetzt habe man sich darauf geeinigt, dass es bei einer Sichtbetonfassade bleibt - allerdings mit einer großflächigeren Verschalung, die weniger koste, sagte Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU).