Joe Biden und seine Frau Jill bei seinem Amtseid. Foto: dpa/Andrew Harnik

Joe Biden erfüllt mit seiner Rede die Erwartungen: Der US-Demokrat verspricht, ein Präsident für alle Amerikaner zu sein. „Heute, an diesem Januartag, bin ich mit meiner ganzen Seele dabei: Amerika zusammenbringen, die Menschen vereinen, unsere Nation vereinen.“

Washington - Der neue US-Präsident Joe Biden hat das Land in seiner Antrittsrede zur „Einheit“ aufgerufen. „Das ist der Tag der Demokratie, ein Tag der Geschichte und Hoffnung“, sagte Biden am Mittwoch vor dem US-Kapitol. Angesichts der zahlreichen Herausforderungen für das Land sei aber „Einheit“ nötig.

„Heute, an diesem Januartag, bin ich mit meiner ganzen Seele dabei: Amerika zusammenbringen, die Menschen vereinen, unsere Nation vereinen“, sagte Biden. „Und ich rufe alle Amerikaner auf, sich mir anzuschließen.“

„Präsident für alle Amerikaner“

Mit Blick auf die tiefen Spaltungen im Land versprach der Demokrat, er werde ein „Präsident für alle Amerikaner“ sein. Zwei Wochen nach der Kapitol-Erstürmung durch radikale Anhänger seines Vorgängers Donald Trump kündigte Biden zudem einen entschlossenen Kampf gegen Rassismus und „inländischen Terrorismus“ an. 

Liveblog von Joe Bidens Amtseinführung

Das Verhältnis mit den Verbündeten der USA will Biden „reparieren“. Unter seiner Führung werde sich Amerika wieder dafür einsetzen, gemeinsam mit den Partnern den globalen Herausforderungen zu begegnen. Amerika werde nicht nur durch Stärke führen, sondern aufgrund der Stärke als Vorbild, sagte Biden.

„Wir werden unsere Bündnisse reparieren“

„Wir werden unsere Bündnisse reparieren und mit der Welt zusammenarbeiten - nicht um den Herausforderungen von gestern zu begegnen, sondern jenen von heute und morgen“, sagte Biden. Die USA hätten durch die jüngste Vergangenheit eine schwere Prüfung erlitten. „Und wir sind gestärkt daraus hervorgegangen“, sagte Biden.

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In seiner Antrittsrede hielt Biden eine Schweigeminute in Gedenken an die bereits mehr als 400.000 Corona-Toten in den USA ab. Er warnte, die USA würden jetzt in die „tödlichste“ Phase der Pandemie eintreten.

Die diesjährige Amtseinführung steht unter dem Eindruck der Corona-Pandemie: Anders als üblich gibt es für Biden kein Massenpublikum. Wegen der Erstürmung des Kapitols durch gewalttätige Anhänger seines Vorgängers Donald Trump vor zwei Wochen wurden zudem die Sicherheitsvorkehrungen erheblich verschärft. Trump blieb der Vereidigung als erster scheidender Präsident seit 1869 fern. Die ehemaligen Präsidenten Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton waren anwesend.