Mahnmal am Karlsplatz Foto: Steinert

Unser Kolumnist Joe Bauer schaut nach der Menschenjagd in Chemnitz vor die eigene Haustür und sagt: Man darf nicht dauernd die Gefahr von rechts mit dem Blick nach links relativieren.

Stuttgart - Es ist der Karlsplatz, der mich mit seinen gefallenen Kastanienhüllen zuverlässig an das nahende Ende des Sommers erinnert. An diesem Samstag findet, wie immer am 1. September, vor dem Mahnmal für die Opfer des Faschismus die DGB-Kundgebung zum Weltfriedenstag statt. Diese traditionsreiche Veranstaltung erreicht selten große Aufmerksamkeit. Diesmal will Gökay Sofuoglu, der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde, die Aktion für die Gründung eines Bündnisses gegen Hass nutzen und eine Mahnwache einrichten. Anlass sind die Aufmärsche des rechten Mobs in Sachsen. „Chemnitz betrifft uns alle. Das ist nicht nur ein sächsisches Problem“, sagt er.