Rumble in the Jungle: Ali gegen Forman beim Kampf in Manila Foto: dpa

Unser Kolumnist Joe Bauer kroch mitten in der Nacht aus dem Bett, um im Fernsehen die Midterm-Wahlen zu verfolgen. Ein Gefühl wie damals, als Muhammad Ali für Gerechtigkeit boxte.

Stuttgart - Es war noch nicht mal vier Uhr in der Früh, als ich aus dem Bett kroch. Ich fühlte mich wie damals in den Siebzigern, als ich mich, ziemlich angeschlagen, mitten in der Nacht vor meinen Schwarz-Weiß-Fernseher schleppte, um Muhammad Ali zu feiern. Ali stieg nicht nur gegen George Foreman oder Joe Frazier in den Ring. Er boxte für uns alle gegen Ungerechtigkeit und Rassismus, erhob seine Fäuste für all die Dinge, für die wir bis heute vergeblich kämpfen. Ali rappte schon mit gereimten Texten, als es noch keinen Rap gab, und er schwebte wie ein Schmetterling und stach wie eine Biene. Das war Amerika. Das war für uns Hinterwäldler irgendwie Rumble in the Jungle.