Demonstration in München am 3. Oktober unter dem Motto „Jetzt gilt’s – Gemeinsam gegen die Politik der Angst“ Foto: dpa

Unser Kolumnist Joe Bauer schaut vor der Bayernwahl nach München – wo einst schwäbische Studenten die Revolutionäre niedermetzelten.

Stuttgart - Wir haben einen historischen Wendepunkt erreicht: Alle Welt schaut nach Bayern. Dies hat nicht zwingend damit zu tun, dass der VfB gerade einen in Bayern geborenen Fußballer als nächstes Traineropfer verpflichtet hat. Erstens trägt der Mann aus Straubing nur rein zufällig denselben Vornamen wie Bayerns dunkelste Leuchte Markus Söder. Zweitens hat er seinen Integrationsnachweis für die Kesseltauglichkeit schon geleistet: Von 1999 bis 2001 spielte er bei den Stuttgarter Kickers in der zweiten Liga. Dass der Herr Weinzierl, wie er mit Nachnamen heißt, mit ihnen abstieg und dann Fahnenflucht ins bayerische Unterhaching beging, sei ihm verziehen. Schon zehn Jahre zuvor hatten die großen Kickers in München den FC Bayern mit 4:1 besiegt und damit die Rangordnung für alle Zeiten besiegelt.