Schwere Zeiten bei der SG BBM Bietigheim: Der Sportliche Leiter Jochen Zürn (re.), Geschäftsführer Bastian Spahlinger. Foto: Baumann

Sie wollten ganz oben mitspielen, jetzt stehen die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim auf dem letzten Platz. Der Sportliche Leiter Jochen Zürn spricht die Probleme an und äußert sich auch zum Trainer.

Bietigheim-Bissingen - Liegt es an den vielen Corona-bedingten Ausfällen? Liegt es am Abgang von Weltmeister Michael Kraus? Fest steht: Der Saisonstart von Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim ging daneben. „Am Samstag wollen wir den Bock umstoßen“, sagt der Sportliche Leiter Jochen Zürn vor dem Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV (19.30 Uhr/Sporthalle am Viadukt).

Herr Zürn, mit 2:8 Punkten steht die SG BBM auf dem letzten Tabellenplatz. Schrillen die Alarmglocken in Bietigheim?

Nein, wir werden jetzt ganz sicher nicht in Panik verfallen. Wir wissen alle um die Umstände und sind bereit, in dieser schwierigen Situation den Kampf anzunehmen.

Aber das Saisonziel war, einen neuen Anlauf in Richtung Bundesliga zu nehmen.

In dieser Saison geht es doch auch noch um ganz viele andere Dinge, als um Tore um Punkte: Um die Gesundheit und das wirtschaftliche Überleben. Unser Saisonziel war auf eine normale Saison ausgerichtet. Und jetzt haben wir gerade einmal fünf Spiele absolviert, andere Mannschaften in der Liga bereits zehn oder elf. Das zeigt doch, wie total verrückt diese Runde läuft. Uns hat es extrem krass gebeutelt. Weswegen es ungemein schwierig war, in die Saison reinzukommen und einen Rhythmus aufzunehmen.

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Haben Sie eine Erklärung dafür, warum Ihre Mannschaft so häufig von Corona-bedingten Spielausfällen betroffen waren?

Es lag ja auch an positiven Corona-Befunden bei unseren Gegnern. Wir bei der SG BBM können uns keine Vorwürfe machen. Wir haben ein sehr gutes Hygienekonzept, halten alle Vorgaben akribisch ein. Wir hatten einfach Pech.

Wie sehr macht sich der Abgang von Weltmeister Michael Kraus bemerkbar?

Ein Mimi Kraus fehlt immer irgendwo. Vor allem seine Kreativität, der Spielwitz, die Explosivität und seine Erfahrung würde jedem Club guttun. Aber: Wir weinen ihm nicht nach. Jeder muss ersetzbar sein.

Steht Trainer Hannes Jon Jonsson in irgendeiner Form zur Disposition?

Auf keinen Fall. Er ist ein Wahnsinns-Arbeiter, ein im positiven Sinn absolut Handball-Verrückter. Zudem hat er einen guten Drah zur Mannschaft. Wir sehen keinerlei Handlungsbedarf.

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Aber in den sechs Spielen im Dezember, davon vier zuhause, müssen Punkte her.

Wir werden alles dafür tun, das Maximale herausholen und am kommenden Samstag gegen den Wilhelmshavener HV den Bock umstoßen.