Die Frühjahrsbelebung ist im Kreis Esslingen ausgeblieben. Foto:  

Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit zum Frühjahr. Doch in diesem März ist die Belebung am Arbeitsmarkt im Kreis Esslingen ausgeblieben. Derweil suchen viele Betriebe nach Auszubildenden.

Am Arbeitsmarkt im Kreis Esslingen bewegt sich derzeit wenig. Laut Statistik der Agentur für Arbeit waren im März 13 767 Personen arbeitslos gemeldet – das sind 1,3 Prozent mehr als noch im Februar und 11,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Üblicherweise nimmt die Arbeitslosigkeit im März ab.

 

„Für gewöhnlich sehen wir mit Beginn des Frühjahrs eine Belebung auf dem Arbeitsmarkt, die mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl einhergeht“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen, die auch für den Kreis Esslingen zuständig ist. Diese sonst saisonal übliche Entwicklung habe in diesem Jahr nicht stattgefunden. Vielmehr setze sich die Zunahme der Arbeitslosigkeit weiter fort.

Betriebe suchen Nachwuchs

Der Anteil der Arbeitslosen an allen Erwerbspersonen betrug im März wie im Vormonat 4,4 Prozent. Ihnen gegenüber stand ein Bestand von 3756 offenen Stellen – etwa 600 weniger als ein Jahr zuvor.

Derweil suchen die Betriebe aber weiter Nachwuchs. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Kreis Esslingen derzeit zehn Prozent höher als vor einem Jahr. Der Statistik zufolge sind derzeit von 3479 noch 2060 unbesetzt. Ihnen gegenüber stehen 1935 Bewerberinnen und Bewerber, die bei der Agentur für Arbeit Interesse an einer Ausbildung bekundet haben. So kommen auf 100 Stellen 56 potenzielle Nachwuchskräfte.

Mehr Lehrstellen als Bewerbungen

„Der Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren verändert: es gibt mehr Ausbildungsstellen als Bewerber“, sagt die Agenturchefin Käppel. „Das bedeutet, dass Betriebe rechtzeitig in das Rennen um ihren beruflichen Nachwuchs einsteigen müssen. Im Moment ist der Vermittlungsprozess für den Ausbildungsbeginn im Herbst in vollem Gange.“

Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen Foto: Roberto Bulgrin

Käppel appelliert sowohl an Betriebe, ihre Ausbildungsstellen zu melden, als auch an Jugendliche, sich von der Berufsberatung beim Übergang von der Schule in den Beruf unterstützen zu lassen.

Die meisten Lehrstellen im Kreis Esslingen hat der Wirtschaftsbereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen ausgeschrieben, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe.